In der Übersicht
Bisher gibt es in der Schweiz keine fundierte Analyse der Thematik der Menschenrechte im Sozialwesen. Mit dem vorliegenden Projekt möchten wir einen Beitrag dazu leisten und eine Sensibilisierung in der Praxis des Sozialwesens erreichen. Die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit (HSLU SA) befasst sich seit mehreren Jahren auf vielseitige Art und Weise mit der Thematik der Menschenrechte im Kontext des Sozialwesens. Sie möchte diesen Schwerpunkt wissenschaftlich ausbauen und die Menschenrechtsbildung in der Praxis der Sozialen Arbeit stärker verankern.
Vor diesem Hintergrund initiierten die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit und das Schweizerische Kompetenzzentrum für Menschenrechte (SKMR) eine Vorstudie, um die Anwendungsbereiche, den Kenntnisstand und die Bedürfnisse im Ausbildungsbereich von Institutionen im Sozialwesen bezüglich der Menschenrechte zu klären. Darauf aufbauend sollen in einem zweiten Schritt massgeschneiderte Weiterbildungen und weitere Instrumente der Menschenrechtsbildung für Institutionen des Sozialwesens konzipiert werden. Das Projekt möchte im Sinne des SKMR, welches einen praxisorientierten Ansatz zur Förderung der Menschenrechte in der Schweiz verfolgt, einen Beitrag leisten, die Menschenrechte für die Arbeit von Sozialtätigen nutzbar zu machen.
Das Projekt wird unterstützt und gemeinsam getragen von Prof. Dr. Walter Kälin, Direktor des SKMR, und Dr. Walter Schmid, Direktor der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit und Präsident der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS).
Der vorliegende Bericht über die Vorstudie basiert auf den Ergebnissen der zwecks einer Bedarfsanalyse mit ausgewählten Verantwortlichen der Sozialdienste sowie Sozialarbeitenden verschiedener Städte und Regionen, hauptsächlich der deutschsprachigen Schweiz, geführten Interviews. Zudem wurde die Vorabklärung auf die Bereiche des Kindes- und Erwachsenenschutzes sowie Menschen mit Behinderungen erweitert. Der Bericht gibt einen Überblick über den aktuellen Bedarf an Menschenrechtsbildung in der Praxis und enthält Hinweise für das weitere Vorgehen in einer zweiten Phase des Projekts.