In der Übersicht
Mit der Entwicklung und Durchführung eines Diversity- und Inklusions-Benchmarkings betreten die beteiligten Hochschulen Neuland. Das Ziel des Projekts ist eine unabhängige und aussagestarke Auswertung von Personalkennzahlen und Studierendendaten entlang unterschiedlicher Dimensionen von Diversity. Zudem soll ein anonymisierter Vergleich aller beteiligten Hochschulen erfolgen, der einen Zeitvergleich und die Entwicklung der Hochschulen (als «Branche») ermöglicht. Hierzu werden ein für die Hochschulen relevantes Indikatorenset erarbeitet, ausgewählte Indizes für den Hochschulkontext definiert und das Diversity Controlling an den involvierten Hochschulen verankert.
Die Initiative stützt damit das systematische Diversity-Monitoring an Schweizer Hochschulen und stösst durch die Klärung des Synergiepotenzials mit Daten des Bundesamts für Statistik und des Schweizerischen Hochschulinformationssystems die wichtige Diskussion über die Grundlagen des Bildungsmonitorings des Bundes und über eine gemeinsame Zielorientierung beim Sammeln von Daten an.
Das konkrete Benchmarking wertet bestehende Daten neu, unabhängig und aussagestark aus. Ausgewählte Indizes für den Hochschulkontext generieren einen deutlichen Mehrwert zum bisherigen Personalkennzahlen-Reporting. Neben den relevanten Funktionsstufen bei den Mitarbeitenden werden auch die Studierendendaten nach Fachbereich analysiert. Damit soll das Potenzial an Nachwuchskräften, das es optimal auszuschöpfen gilt, anhand des Kaskadenmodells eruiert werden.
Das Benchmarking zeigt den einzelnen Hochschulen ihre Stärken und ihren Handlungsbedarf punkto Chancengleichheit auf. Faktenbasierte Analysen können die Schlüsselstellen sichtbar machen, an denen Führungskräfte durch ihre Entscheidungen einen konkreten Beitrag zur Inklusion oder zur optimalen Ausschöpfung des Potenzials leisten können. Entsprechende Handlungsempfehlungen und mögliche Ziele für die Steuerung an den Hochschulen setzten letztlich Impulse für die Hochschulentwicklung.
Ergänzend zum Benchmarking können die beteiligten Hochschulen eine Mitarbeitenden- und/oder eine Studierenden-Befragung zum Inklusionsklima durchführen oder bereits existierende Befragungen aus Diversity-Sicht analysieren. Die Kombination aus Benchmarking und Umfragen bietet eine umfassende Organisationsanalyse, die die Hochschulen bei der Definition von Zielen und darauf abgestimmten Massnahmen unterstützt.
Die Erarbeitung der Indikatoren obliegt einer Arbeitsgruppe, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Hochschulen und des Competence Center for Diversity & Inclusion der Universität St. Gallen zusammensetzt.
Das Projekt erhält in der Schweizer Hochschullandschaft grossen Zuspruch. Bereits 18 Bildungsinstitutionen haben ihre Teilnahme signalisiert. Zudem möchte die Dachorganisation swissuniversities die aus dem Projekt resultierenden Indikatoren als Reflexionsgrundlage für die Entwicklung einer nationalen Diversity-Strategie nach 2020 nutzen.