In der Übersicht
Das Situationspapier zum musikpädagogischen Forschungsprojekt «Freie Improvisation: Möglichkeiten und Grenzen der Vermittlung» (https://zenodo.org/record/31339#.WE5yvnqCKgU) hatte eine Standortbestimmung zum Unterricht «Freie Improvisation» an Musikhochschulen vorgenommen. Mit diesem Projekt wurden vertieft die Praxisfragen bei Improvisationsgruppen mit Mitteln spezifischer Ansagen, Übungen und Konzepte erörtert. Diese Mittel, die als Unterrichtsinstrumente eingesetzt werden können und die die Analysen aufgezeichneter freier Improvisationen und das reflektierende Gespräch ergänzen, erweitern die Wahrnehmung und Kompetenz prozessualer Interaktionen beim Freien Improvisieren. Ferner wurden die zentralen Begrifflichkeiten im Diskurs über Freie Improvisation diskutiert.
Die Forschungsresultate mündeten in das Buch «Vermittlung freier Improvisation – Ein Kompendium» (Urban Mäder, Thomas Meyer, Marc Unternährer, Hofheim: Wolke Verlag, 2019). Eine internationale Tagung (Luzern, 27./28. September 2019) war Anlass zur Präsentation der Publikation. Die Tagung hatte die Absicht, mit improvisierenden Menschen ins Gespräch kommen. Der Austausch über Zielsetzungen und Vermittlungsmethoden war denn Kernthema. Improvisation wurde aber auch grundsätzlich thematisiert und in unterschiedlichen soziokulturellen Kontexten betrachtet. Denn sowohl im Arbeitsleben als auch im nichtberuflichen Alltag, in den allermeisten Kommunikationssituationen und sogar bei Routinehandlungen ist Improvisation allgegenwärtig, ohne dass sie da als Produktionsform von Kommunikation oder anderen zwischenmenschlichen Handlungsweisen besonders betont wird. Konzerte, Workshops, Podien und Referate regten zu Reflexion und Diskussion über Improvisation an. Die Tagung richtete sich an Interessierte, insbesondere an Studierende und Dozierende von Schweizer Musikhochschulen und an Exponenten der Freien Improvisation ausländischer Musikhochschulen.