In der Übersicht
Mit der ersten Durchführung der Meisterkurse wurde 1943 in Luzern eine Institution ins Leben gerufen, die beinahe 60 Jahre lang jeden Sommer in Kooperation von Musikfestwochen (das heutige Lucerne Festival) und Konservatorium bedeutende Musikerpersönlichkeiten als Dozierende verpflichtete. Klavier, Violine, Violoncello und Gesang bildeten das Fächerfundament, das nur punktuell erweitert wurde. Edwin Fischer, Wolfgang Schneiderhan, Enrico Mainardi und Franziska Martienssen-Lohmann waren die frühen prägenden Figuren. Dabei entstanden lose Verbindungen zwischen den Meisterdozierenden und lokalen Gegebenheiten oder solche, die über Jahre andauerten. Die spektakuläre Lage des Konservatoriums auf Dreilinden als Unterrichtsort trug das Seinige dazu bei. Im Sommer 2003 wurden die Meisterkurse in die Festival Academy überführt. Insgesamt sind rund 350 Kurse verzeichnet, besucht von Beginn an von einer internationalen Studierendenschar, und die Liste der Meisterdozierenden umfasst beinahe hundert Namen. Diese Zahlen unterstreichen das erfolgreiche Wirken.
Das Projekt hat sich der Aufarbeitung und Dokumentation dieser bemerkenswerten Institutsgeschichte angenommen. Es hat die Chronologie der Ereignisse rekonstruiert, Schlüsselpersonen porträtiert, Kurs- und Konzertinhalte zusammengetragen und die Wahrnehmungen der Kurse, auch aus dem Blickwinkel der lokalen Musikpflege, untersucht. Die Ergebnisse liegen in Buchform vor, herausgegeben von der Stadt Luzern in ihrer vom Stadtarchiv betreuten Schriftenreihe «Luzern im Wandel der Zeiten». Im Weiteren wurde das rund sechs Laufmeter umfassende Archiv der Meisterkurse fachgerecht erschlossen und somit zugänglich gemacht.