In der Übersicht
Das Musiklernen im Alter wird angesichts des demografischen Wandels mit einem Zuwachs an älteren und habituell bildungsorientierten Menschen in der Gesellschaft an Bedeutung gewinnen. Einschlägige Studien verweisen auf die präventiven Wirkungen des aktiven Musizierens im Alter für ein Leben mit hohem subjektivem Wohlbefinden. Es besteht daher ein gesamtgesellschaftliches Interesse, älteren Menschen das eigene Musizieren und die Teilhabe an Angeboten der Musikvermittlung zu ermöglichen, diesbezügliche Begegnungsräume zu schaffen und sie dazu in ihrem Lebensumfeld zu erreichen. Unterrichtsangebote, ‑formen und ‑inhalte müssen jedoch auf individuelle Bedürfnisse der älteren Musiklernenden abgestimmt sein. Ebenso müssen Potenziale sowie Einschränkungen bekannt und ein Methodenrepertoire zu letzterem greifbar sein, weshalb Lehrpersonen für die musikalische Arbeit in diesem Alterssegment ein spezifisches Kompetenzprofil ausweisen sollten.
Die vorliegende Filmdokumentation nimmt die heutigen Bildungsansprüche der Generation 50plus auf, begleitet in vier Filmportraits ältere Menschen beobachtend bei ihrem Musiklernen und zeichnet damit ein positives Altersbild. Die Portraitierten geben Einblicke in ihr individuelles Lernen und gemeinsames Musizieren, berichten über ihre Motivationen und schaffen Verbindungen zu lebensgeschichtlichen Determinanten sowie zu ihren aktuellen lebensweltlichen Orientierungen. Eine zusätzliche Fachperspektive wird durch Interviews mit Musiklehrpersonen geschaffen. In einem «Fokus Demenz» wird auf die Möglichkeiten einer Inklusion von demenziell Erkrankter in Senioren-Musikgruppen eingegangen. Zur Anwendung des Materials in Lehre und Weiterbildung wurden die in Deutsch und Französisch untertitelten Videosequenzen mit einem Textkommentar ergänzt. Die Filmdokumentation möchten breite Bevölkerungsschichten und Fachpersonen gleichermassen auf das Musiklernen im Alter aufmerksam machen.