In der Übersicht
Die demographische Alterung stellt auch im Kanton Uri die Gesellschaft vor eine Reihe grosser Herausforderungen. Die älteren Menschen möchten möglichst lange in ihrer eigenen Umgebung und im gewohnten sozialen Umfeld leben. Gerade das aber ist in Uri nicht immer möglich: unterstützende Angebote (und auch Pflegeheime) befinden sich vielfach in den grösseren Gemeinden im Talboden, während die kleinen und mittleren Gemeinden ein zu kleines Einzugsgebiet haben, um eigene unterstützende Angebote führen zu können. Die Hochschule Luzern konzipierte und moderierte einen vorbereitenden Workshop, in dem Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden, des Kantons und der Institutionen der Altersbetreuung die Bedürfnisse im Kanton Uri analysierten. Die Workshopteilnehmer erarbeiteten vier zentrale Handlungsfelder:
- Vernetzung und Kooperation: Mit Hilfe einer kantonsweiten, gemeindeübergreifenden stärkeren Kooperation lassen sich die knappen Ressourcen besser nutzen.
- Zugang zur Grundversorgung: Besonders (aber nicht nur) für die ältere Bevölkerung ist es wichtig, dass der Zugang zu wichtigen Angeboten der Grundversorgung (Gesundheit, Einkaufen etc.) erhalten bleibt.
- Stärkung der sozialen Netze und Austausch zwischen den Generationen: Individualisierung und Mobilität schreiten voran, auch im ländlichen Raum. Die Kleinräumigkeit wird jedoch als besondere Chance wahrgenommen. Auf dieser Grundlage sollen den lokalen Bedingungen angepasste Massnahmen entwickelt werden, um die sozialen Netze zu erhalten, die Freiwilligenarbeit gezielt zu fördern und den Austausch zwischen den Generationen zu stärken.
- Zukunftsfähige Wohn- und Pflegeformen in den Gemeinden: Aus Mangel an Alternativen ziehen heute viele ältere Menschen aus abgelegenen Siedlungen oder Gemeinden in ein Pflegeheim „im Tal“, obwohl sie noch selbstständig leben könnten. Gefragt sind alternative Strukturen, damit ältere Personen länger selbstständig an ihrem Wohnort leben können, auch wenn sie auf Hilfe angewiesen sind.
Diese Handlungsfelder sollen mit Massnahmen und Zuständigkeiten konkretisiert werden, um daraus konkrete Aktivitäten zu entwickeln. Die Hochschule Luzern begleitet diesen mehrjährigen Prozess mit Projektmanagement, fachlichen und methodischen Inputs, Moderation von Projektausschuss und Projektteam sowie der Dokumentation inklusive Schlussbericht.