In der Übersicht
Für die Label „Minergie-P“, „Minergie-A“ und „Passivhaus“ wird eine sehr hohe Luftdichtigkeit der Gebäudehülle gefordert. Diese ist vor der Label-Übergabe mittels eines Messresultats zwingend nachzuweisen (Blower-Door-Messung), wobei Grenzwerte einzuhalten sind.
Die internationale Norm EN 13829 lässt bezüglich Luftdurchlässigkeits-Messverfahren verschiedene Varianten zu. Deshalb hat der Verein Minergie im Januar 2007 die Richtlinie „Luftdurchlässigkeitsmessungen bei MINERGIE-P® und MINERGIE®-Bauten“ (RILUMI) herausgegeben. Diese hat sich für Wohnbauten bisher gut bewährt. Für die 2009 neu definierten Minergie-P-Kategorien (Nicht-Wohnbauten) eignet sich die RILUMI jedoch nur noch bedingt und es müssen z.B. für grosse Gebäude immer wieder individuelle Messverfahren definiert werden. Um die brennendsten diesbezüglichen Probleme untersuchen zu können wurde deshalb das BFE-Projekt um ein Jahr verlängert und einige Zielsetzungen wurden neu definiert.
Ein Hauptthema des Projekts war der Nachweis für die Reproduzierbarkeit der Messungen von Wohnbauten. Dafür wurde ein Ringversuch mit 6 Messteams durchgeführt. Die Resultate haben gezeigt, dass die Abweichungen mit der RILUMI als Grundlage in einem akzeptablen Rahmen liegen.
Weiter wurde ein Workshop mit erfahrenen Messexperten durchgeführt, bei welchem verschiedene messtechnische Themen von Nicht-Wohnbauten diskutiert wurden. Dabei wurde auch die Relevanz von verschiedenen Norm-Vorgaben diskutiert.
Da keine Erfahrungswerte zur Dichtigkeit von „kritischen Bauteilen in Nicht-Wohnbauten“ (Schiebetüren, Rolltore, etc.) vorliegen, wurden im Rahmen des Projekts mehrere Messungen dazu durchgeführt.
Mit dem Projekt konnten punktuell verschiedene Problemstellungen zum heutigen Messverfahren erkannt und analysiert werden. Für grosse Gebäude und Nicht-Wohnbauten sind weitere Untersuchungen notwendig und es sollten neue Abnahmeverfahren definiert werden.