In der Übersicht
Der nachhaltige Umgang mit Energie- und Stoffressourcen ist von grosser Wichtigkeit. Die Wirtschaft ist für rund die Hälfte der aus Brennstoffen stammenden CO2-Emissionen verantwortlich. Zudem hat das Thema Energieeffizienz durch die steigenden Energiekosten und zukünftige Lenkungsabgaben massiv an Bedeutung gewonnen. Der Schlüssel zu höherer Energieeffizienz und geringeren Emissionen ist die konsequente Anwendung der Exergieanalyse und Prozessintegration mittels Pinch-Methode. Die Pinch-Methode ist ein hervorragendes Werkzeug für die energetische Auslegung und Optimierung von verfahrenstechnischen und industriellen Prozessen. Die Anwendungen beschränken sich nicht auf die Verfahrenstechnik; die Pinch-Methode liefert auch in der Gebäudetechnik wertvolle Beiträge zu optimierten Systemen. Zudem ist die Pinch-Methode ein wertvolles Bewertungsinstrument, welches thermodynamisch einwandfreie Analysen und Beurteilungen ermöglicht.
Die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) hat in den Neunziger Jahren eine Software für die Anwendung der Pinch-Methode entwickelt („PinchLENI“, Prof. Dr. Daniel Favrat, Laboratoire d'énergé-tique industrielle LENI). Das Bundesamt für Energie BFE beauftragte die HSLU T&A basierend auf PinchLENI eine neue Pinch-Software mit dem Namen "PinCH" zu entwickeln. Verschiedene Schwächen und Nachteile von PinchLENI wurden dabei ausgemerzt und zusätzliche neue Features implementiert. Die entwickelte Software ist anwenderfreundlich und erleichtert einem Ingenieur bzw. einer Ingenieurin in der Industrie den Einstieg in die Pinch-Analyse.