In der Übersicht
In immer mehr Wirtschaftsbereichen entwickelt sich eine sog. Peer-to-Peer (P2P) Economy oder Sharing Economy. Bei einem P2P-Leistungsaustausch nehmen Privatkunden die Produkte oder Dienstleistungen anderer Privatkunden in Anspruch (kompensatorisch für Produkte oder Dienstleistungen von etablierten Unternehmen), häufig vermittelt durch eine Internet-Plattform, sog. P2P-Plattformen. Beispiele finden sich im Tourismus (Air-BnB, eine Plattform, auf der Übernachtungsmöglichkeiten in Privatunterkünften gebucht werden können), bei Finanzdienstleistungen (Peer-to-Peer Lending / Crowdfunding, d.h. die Bereitstellung von Krediten von Privaten für Private), für Gebrauchsgüter (Sharely, wo Gebrauchsgegenstände, z.B. Bohrmaschine, privat ausgeliehen werden können) oder bei Dienstleistungen des täglichen Bedarfs (Mila, wo z.B. Handwerker vermittelt werden; Migros Sharoo: private Autovermierung).
Blickt man in die USA, die auch bei dieser Entwicklung häufig Vorreiter und Benchmark sind, so lassen sich Peer-to-Peer Economy-Angebote auch in weiteren Branchen erwarten, so z.B. in der Taxibranche durch Plattformen für die Vermittlung privater Taxifahrten. Auch wenn die P2P-Märkte heute wie kleine Nischen wirken, erwarten viele Experten eine grundsätzliche Umstrukturierung vieler Lebens- und Wirtschaftsbereiche durch die Peer-to-Peer Economy. Teilweise wird von einem neuen Wirtschaftsparadigma gesprochen.
Wenn diese Wirtschaftsform weiter an Bedeutung gewinnt, stellt sich die Frage, was die Treiber von Kaufentscheidungen in diesen Kontexten sind, welches die Erfolgsfaktoren von P2P-Plattformen sind oder auch was Chancen und Risiken etablierter Unternehmen sind.