In der Übersicht
Aufgrund der positiven Erfahrungen mit laufenden Projekten und des erwarteten Wachstumspotenzials streben wir gemeinsam einen Ausbau der Industrierobotikkompetenz in den CCs Mechanische System und Elektrotechnik an. Mit dem Aufbau einer Forschungsplattform wird ein Kondensationskern für gemeinsame Akquisition und Durchführung von verwandten Projekten geschaffen und die Einstiegshürde für neue Entwicklungen herabgesetzt. Die Plattform fungiert zudem als Wissenspeicher, welcher den Transfer von personen- zu plattformgebundenem Know-How unterstützt. Überdies wird die Attraktivität der HSLU als Kooperations- und Forschungspartner gestärkt und eine Abhebung von Konkurrenzinstituten erreicht.
Ein zentrales Element der Robotikplattform findet sich im Software Framework. Mit ROS - Robot Operating System (http://www.ros.org/) - wurde in der akademischen Forschung bereits vor Jahren ein grosses Sammelsurium von Werkzeugen und Methoden der modernen Robotikforschungs angelegt. Eine gemeinsame Intiative zwischen Amerikanischen (Southwest Research Institute) und Europäischen (Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung) von der Industrie getragenen Interessengruppen strebt nun an, diese Werkzeuge der Industrie als "ROS-Industrial" (http://rosindustrial.org/) zugänglich zu machen. Das bedeutet, dass eine saubere Versionskontrolle der Quellcode und eine Bereinigung und Abstimmung der einzelnen Pakete durchgeführt werden muss. Das übergeordnete Ziel dieser Initiative ist, die Übertragbarkeit von Software zwischen den verschiedenen Hardwareplattformen zu erreichen, damit Funktionen nicht dauernd neu programmiert und von System zu System übersetzt werden müssen. Dies würde die Integrationskosten auf Systemebene deutlich senken und könnte eine Betrag dazu leisten, die produzierende Industrie mit kostengünstigen Automatisierungslösungen in der Schweiz halten zu können.
Wie weit das Projekt fortgeschritten ist, zeigte ein Versuch, die Software auf einem HSLU Roboter (ABB IRB120) zu installieren. Die bereits überarbeiteten ROS-I Pakete sind freiverfügbar. Die Sofware musste nur geringfügig angepasst werden, um die Kontrolle des ABB Roboters zu übernehmen. Es bestehen bereits Treiberpakete für Roboterarme von verschiedene Anbietern. Einzelne Anbieter verteiben ihr Produkt bereits mit einem vollumfänglichen ROS-I Treiberpaket.
Im Rahmen dieses Projekt wurde auch die Vernetzung der Schweiz. Fachhochschulen zum Thema Industrierobotik vorangetrieben. Ein erster informeller Workshop fand am September 2015 in Horw statt. Das erste Schweizer Industrierobotiksyposium ist nun zusammen mit SwissT.net in Planung.