In der Übersicht
Die Forschungsgruppe Produkt & Textil der Hochschule Luzern – Design & Kunst unterhält einen Forschungsschwerpunkt zur Zürcher Seidenindustrie. Während das Projekt Silk History since 1800 die transnational vernetzte Geschichte der Zürcher Seidenindustrie untersucht und in einer wissenschaftlichen Buchpublikation veröffentlicht, widmet sich das Projekt Silk Memory der Aufbereitung und Vermittlung der materiellen Textilkultur. Quellenbasis bilden Firmenarchive der Zürcher Seidenindustrie, die im Rahmen eines Zürcher Lotteriefonds-Projekts in öffentlichen Gedächtnisinstitutionen überführt und dort erschlossen werden.
Das Projekt Silk Memory verfolgt das Ziel, durch die Anlage eines physischen Textilarchivs und den Aufbau einer Textildatenbank Zugang zu gewähren zu 200 Jahren Zürcher Seidendesign, von Abraham bis Weisbrod-Zürrer. In enger Zusammenarbeit mit musealen Kooperationspartnern, textilen Lehrkräften und praktizierenden Designerinnen und Designern wird eine repräsentative Auswahl von Stoffmustern aus Textilarchiven der Zürcher Seidenindustrie erfasst, verschlagwortet und für Lehre, Forschung und als Inspirationsquelle für zeitgenössisches Designschaffen online zugänglich gemacht.
Das Projekt Silk Memory, das gefördert wird vom Lotteriefonds des Kantons Zürich, der Zürcherischen Seidenindustrie Gesellschaft ZSIG und der Hochschule Luzern, will das textile Erbe wissenschaftlich aufbereiten, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen und zu einer neuen Wertschöpfung führen. Die Ziele im Einzelnen sind:
- Konzeption eines Textilarchivs für die Hochschule Luzern – Design und Kunst mit repräsentativer Auswahl von Textilien für die Lehre, Forschung und als Inspirationsgrundlage für zeitgenössisches Designschaffen
- Auswahl und Kategorisierung der Textilien anhand eines definierten Kriterienrasters
- Erfassung der textilen Objekte mit einer digitalen Software nach musealen Standards
- Entwicklung einer Benutzeroberfläche für das Webportal zur Unterstützung von Inspirationsprozessen und Recherchearbeiten
Für die Online-Präsentation hat die Forschungsgruppe Produkt & Textil zusammen mit dem Zürcher Designstudio Astrom/Zimmer eine Benutzeroberfläche entwickelt. Das Webportal Silk Memory bietet systematische Filter- und Recherchemöglichkeiten und führt die textilen Objekte zusammen mit ausgewählten visuellen Quellen aus der Bilddatenbank Silk Images neuen Nutzungen und Wertschöpfungen zu.