In der Übersicht
Herausforderungen im Zusammenhang mit makroökonomischer Volatilität, sozialer Ungleichheit oder Gesundheit erhöhen derzeit den Druck auf Unternehmen und bedrohen ihre Fähigkeit, Talente anzuziehen und zu halten. Infolgedessen ist das Talentmanagement zu einer der Prioritäten für CEOs geworden. Umfragen zeigen jedoch, dass weniger als ein Drittel der Unternehmen, die Talentmanagement betreiben, eine signifikante Rendite aus ihren Investitionen in identifizierte Talente erzielen und dass fast die Hälfte der Talentnominationen scheitern. In diesem Projekt betrachten wir das Fundament des Talentmanagements deshalb aus der Perspektive der Paradox-Theorie. Wir schlagen vor, die Identifizierung von Talenten als einen pluralistischen und dynamischen Prozess zu betrachten statt aus dem Blickwinkel eines traditionellen statischen Best-Practice-Ansatzes.
Es sind zwei Studien vorgesehen: Zunächst erstellen wir eine Typologie der Spannungsfelder bei der Talentidentifizierung um zu verstehen, wie Unternehmen diese Spannungen bewältigen. Danach führen wir eine zweistufige Befragung von Unternehmen in der Schweiz durch, um zu untersuchen, wie sich die Ansätze von Unternehmen in proximale und distale Talentmanagementergebnisse übersetzen lassen. Darüber hinaus untersuchen wir in beiden Studien die Kontextfaktoren, die erklären, warum Unternehmen unterschiedliche Ansätze zur Talentidentifikation wählen.
Das Projekt wird als Kooperation der Hochschule Luzern (HSLU) und der Universität Luzern (Unilu) durchgeführt. Dr. Anna Sender (HSLU) leitet das Projekt und wird unterstützt durch Dr. Lea Rutishauser (Unilu) und einem Doktoranden / einer Doktorandin. Unterstützt wird das Team von Projektpartnern: Prof. Dr. Bruno Staffelbach (Unilu), Prof. Dr. David Collings, DCU Business School, Irland und Prof. Dr. Randall Schuler, Rutgers University, USA.