In der Übersicht
Die Sozialpädagogik geht von einem gestaltbaren Altern und somit von einem lebenslangen Erlernen von Fähigkeiten und Fertigkeiten aus. Sie handelt über die ganze Lebensspanne prinzipiengeleitet, was meint, dass sie ihr Wirken und Handeln für und mit ihrer Klientel insbesondere an folgenden vier Arbeitsprinzipien orientiert (vgl. Stadelmann & Kessler, 2021):
- Lebenswelt- und Lebensbewältigung
- Hohe Lebensqualität
- Partizipation und Teilhabe, auch bei Abhängigkeiten
- Selbstbestimmung und Empowerment
Diese vier Arbeitsprinzipen wurden in einem von den Projektleiterinnen eigens entwickelten Modell visualisiert. Das Modell zeigt für jedes Arbeitsprinzip zentrale, aus bisherigen theoretischen und empirischen Grundlagen recherchierte Indikatoren, die für deren Umsetzung und damit für eine gute Betreuung im Alter wesentlich sind.
Welche Handlungen in der Praxis bzw. im Alltag mit älteren und alten Menschen hinter diesen Arbeitsprinzipien stehen und wie diese in der Praxis durch die Sozialpädagogik beachtet, hergestellt und umgesetzt werden, wird im vorliegenden Projekt untersucht.
Mittels Videografierens von ausgewählten Situationen in stationären Altersinstitutionen und ambulanten Diensten, sowie Expert:innen-Gespräche werden empirische Befunde für die Umsetzung der vier Arbeitsprinzipien geliefert und Leitlinien für die Praxis abgeleitet.
Das Hauptziel des Projekts ist es, das Wirken der Sozialpädagogik optimal im Bereich Alter einzubringen, damit älteren und alten Menschen eine Betreuung von hoher Qualität und Selbstbestimmung zukommt. Das bedeutet
- einerseits praxisbasierte Qualitätskriterien für eine gute Betreuung im Alter zu erarbeiten und Handlungsempfehlungen für den Einsatz von (sozial)pädagogischem Fachpersonal in Altersinstitutionen abzuleiten,
- andererseits einen Beitrag an die zukünftigen Kooperationen zwischen Pflege und Betreuung und damit zwischen Professionen aus diesen Bereichen sowie Freiwilligen zu leisten.