In der Übersicht
Während der Corona-Krise hat sich das Konsumentenverhalten in verschiedenen Bereichen hin zu einer höheren ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit positiv verändert. Zum Teil wurden nachhaltige Konsumentenverhaltensweisen erzwungen (z.B. weniger Reisen), teils durch die Bevölkerung freiwillig initiiert (z.B. Hilfsaktionen wie Nachbarschaftsnetzwerke), teils durch Bewusstmachen gefördert (z.B. Kauf regionaler Produkte, sparsamer Umgang mit Ressourcen).
Für eine langfristige nachhaltige Entwicklung ist es jedoch wesentlich, auch nach der Corona-Krise möglichst grosse Teile dieses Verhaltens-Shifts zu erhalten. Gerade im aktuellen Zeitfenster bietet sich aufgrund der breiten und umfassenden Verhaltensveränderungen in der gesamten Bevölkerung die Chance eines grossen Schritts hin zu einem durch Nachhaltigkeit geprägten Bewusstsein und Verhalten.
Ein wesentlicher Aspekt, um dieses Ziel zu erreichen, ist die Beantwortung der Frage, wie Konsumenten dabei unterstützt werden können, die nach der Corona-Krise voraussichtlich entstehenden «Attitude-Behaviour-Gaps» zu überwinden. Indizien zeigen, dass bei vielen KonsumentInnen grundsätzlich eine Bereitschaft zu einem nachhaltigeren Verhalten existiert. Gleichzeitig bestehen jedoch Barrieren, diesen Wandel zu realisieren (Stengel 2011) und es besteht die Gefahr, dass nach der Rückkehr zum normalen Alltag viele der aktuell zu beobachtenden positiven Veränderungen wieder verschwinden.