In der Übersicht
Filmische Formen finden sich zunehmend auch ausserhalb des Kinos. Film- und Kunstgeschichtlich können räumliche Arbeiten mit Film in Bezug zum Expanded Cinema der 1960er Jahre gesetzt werden, sie beruhen heute jedoch auf neuen Voraussetzungen: durch die Digitalisierung des Films, die vielfach verkleinerte Technik, vernetzte und schier allgegenwärtige Bildschirme, zunehmend verbreitete virtual- und augmented reality-Technologien aber auch durch unsere Gewöhnung an bewegte Bilder im Alltag und den dadurch veränderten Umgang mit Medieninhalten.
Das Projekt "Moving in Every Direction" (MIED) untersucht in zwei künstlerischen Teilprojekten aktuelle Formen von künstlerischen Installationen mit bewegten Bildern im Ausstellungs- sowie im Stadtraum. Zu den Fragen des Projektes gehören unter anderem, inwiefern künstlerische Installationen mit bewegten Bildern eine Erfahrung vermitteln, die (nicht) dem Sehen konventioneller Filme entspricht, und welche veränderten Vorgehensweisen Künstlerinnen und Künstler (in Bezug auf die räumliche Planung, die Narration, sowie allenfalls die Immersion des Publikums) entwickelt haben, um solche installativen Film-Arbeiten zu planen und umzusetzen. Gleichzeitig dokumentiert das Projekt in einem Akt der Selbstbeobachtung die eigene Arbeit im künstlerischen Forschungsprozess. Es will so einen Beitrag leisten im Rahmen des grundlegenden und anhaltenden Wandels der zeitgenössischen Film- und Medienwissenschaft, in der räumliche Paradigmen immer stärker in den Vordergrund treten und die Praxis von Künstler*innen in die Theoriebildung einbringen.
Die Ergebnisse werden in Ausstellungen und installativen Arbeiten vorgestellt und in schriftlicher Form veröffentlicht