In der Übersicht
360°-Videos versprechen eine bisher unerreichte Wirklichkeitserfahrung. Ein differenzierendes Merkmal von derartigen Filmen ist das räumliche Eintauchen in und Erleben von Welten, wie es im herkömmlichen Film nicht möglich ist. Medienspezifische Schlüsselfunktionen müssen dabei neu gedacht oder entwickelt werden: bspw. der Umgang mit Schnitten, Kamerabewegungen, oder auch die Mise-en-Szene für hoch immersive Situationen. Bei der Herstellung von solchen Beiträgen kann nur sehr begrenzt auf die Instrumente der klassischen Filmproduktion zurückgegriffen werden. Es fehlt an Grundlagen für die Planung und Vorgaben zum Produktionsablauf. Zudem sind wenig Erzähl- und Vermittlungsstrategien bekannt, die als Referenz für qualitativ hochwertige Filmproduktionen in diesem Bereich beigezogen werden können.
Um diese Wissenslücke zu schliessen untersucht die Forschungsgruppe Visual Narrative der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Fernsehen die spezifischen Bedingungen bei der Entwicklung und Produktion von 360°- Filmbeiträgen. Konkret werden Forschungs- und Wirtschaftspartner gemeinsam mehrere prototypische 360° Szenarien entwickeln und mit Fokus auf Erzähl- und Vermittlungsstrategien ein möglichst breites Spektrum gestalterischer Möglichkeiten ausloten.
Daraus resultierende Gestaltungsvorschläge für erfolgreiche 360°-Produktionen werden in einer qualitätsdefinierenden Toolbox gebündelt und mittels Anwendungsbeispielen beispielhaft erklärt. Gleichzeitig soll innerhalb dieses praxisnahen Settings eine Basis für die Formulierung von strukturierten Planungsgrundlagen und eines Effizienz-steigernden Produktionsablaufs geschaffen werden.