In der Übersicht
Der Tourismus umfasst u.a. Hotellerie, Gastronomie, Verkehrsbetriebe und Freizeitattraktionen und erweist sich sowohl durch die inhaltliche Breite als auch durch gelebte Diversity, insbesondere im Bereich der Migration, als potentielles Arbeitsfeld für Menschen mit Beeinträchtigungen. Einige Integrationsprojekte in der Schweiz verdeutlichen, dass Menschen mit Beeinträchtigungen am Tourismus nicht nur als Kundschaft und Gäste teilhaben, sondern den Tourismus als Arbeitskräfte aktiv mitgestalten. Dies im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung des Tourismus, die nicht nur auf ökonomische und ökologische Anliegen fokussiert, sondern auch die Bedürfnisse aller Akteure mit und ohne Beeinträchtigungen berücksichtigt, eine corporate social responsability wahrnimmt und karitatives Engagement zeigt. Die Branche weist für die berufliche Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen ebenso enormes Potential auf, wie auch Unternehmen, die sich eine Mitarbeitendengruppe neu erschliessen und positive Synergieeffekte nutzen möchten.
Das Projekt „Arbeitsfeld Tourismus integrativ (ArTiv)“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen den Departementen Soziale Arbeit, Wirtschaft und Design & Kunst und hat zum Ziel, die Chancen von Menschen mit Beeinträchtigungen für eine Partizipation im Arbeitsfeld Tourismus zu fördern und den Tourismus für die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen zu sensibilisieren. Dieses Ziel wird mit folgendem Vorgehen angestrebt: In einer ersten Projektphase erfolgt eine Analyse von ausgewählten, bestehenden Arbeitsangeboten im Bereich ‚Arbeitsfeld Tourismus integrativ‘. Es werden Interviews geführt mit Menschen mit Beeinträchtigungen, deren Arbeitskolleginnen und -kollegen, mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern der Tourismusbranche, Jobcoaches und weiteren Expertinnen und Experten, die in der Arbeitsvermittlung tätig sind. So können auf Arbeitnehmenden- und Arbeitgebendenseite Chancen und Herausforderungen integrativer Arbeitsangebote im Tourismusbereich erfasst werden, um auf dieser Grundlage die ‚Best-Practice‘ umfassend abzubilden. Ebenso wird das bestehende Unterstützungssystem analysiert und von diesen Erkenntnissen ausgehend werden weitere Handlungs- und Optimierungsoptionen formuliert. Auf dieser Wissensgrundlage wird in einer nächsten Projektphase in interdisziplinärer Zusammenarbeit eine internetbasierte Plattform konzipiert. Hier wird Wissen gesammelt, Informationen bereitgestellt und Dialog initiiert, dies ggf. mittels E-Tools wie u.a. Porträts und Podcasts zu ausgewählten Best-Practice-Angeboten, Dokumentationen des Berufsalltags aus Sicht von Menschen mit Beeinträchtigungen u.a.m.