Biografie
Maher Akraa-Meyer ist Designforscher und Journalist mit einem besonderen Fokus auf Medien, Kommunikation, Design und Demokratie in Konflikt-, Kriegs- und Krisenkontexten.
Maher ist derzeit Doktorand an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich. Seine Forschung wird am Institut für Kommunikations- und Medienforschung (IKMZ) durchgeführt, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Designforschung der Hochschule der Künste Bern (HKB). Seine interdisziplinäre Arbeit untersucht die Schnittstellen von Medien, Kommunikation und Design, insbesondere im Kontext von Hassrede in sozialen Medien. Durch einen medienpädagogischen und designorientierten Forschungsansatz analysiert er, wie Hassrede entsteht, sich verbreitet und gesellschaftliche Konflikte beeinflusst, und erforscht, wie designgestützte Interventionen Empathie und konstruktiven Dialog in polarisierten Gesellschaften fördern können. Seine Forschung integriert zudem Perspektiven aus der Designrhetorik, um den analytischen Rahmen weiter zu vertiefen.
Zusätzlich zu seiner Promotion ist Maher Teil des Democracy Studies Programme am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich, das seine akademische Perspektive erweitert. Dieses Programm bietet ein tiefgehendes Verständnis für Meinungsfreiheit, demokratischen Diskurs und die gesellschaftliche Notwendigkeit offener, aber verantwortungsbewusster Kommunikationsräume. Durch die Integration von Erkenntnissen aus der Demokratieforschung analysiert Maher das Spannungsverhältnis zwischen freier Meinungsäußerung und der Regulierung von Hassrede, insbesondere in digitalen Umfeldern.
Neben seiner Promotion arbeitet Maher als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Luzern – Design & Kunst (HSLU) im Bachelorstudiengang Design Management, International und ist zudem im Diversity-Team der HSLU tätig.
Im Jahr 2023 schloss Maher seinen Master of Arts in Design mit einer Spezialisierung in Trends & Identity an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ab. Seine Masterarbeit mit dem Titel „Dialogue Design – A Mediation-Based Design Approach to Conflict Resolution“ sowie sein Abschlussprojekt „Dialogue Tent“ zielten darauf ab, innovative Methoden des Dialogs für die Bewältigung von Konflikten in fragmentierten Gesellschaften zu entwickeln. Seine akademische Arbeit soll zur Förderung globaler Friedensinitiativen und nachhaltiger Konfliktlösungen beitragen, insbesondere durch den Einsatz von Design und Kommunikation zur Mediation und Konfliktbewältigung.
Maher wurde 1989 in Aleppo geboren und begann seine akademische Laufbahn an der Fakultät für Bildende Künste, wo er zwischen 2007 und 2011 Innenarchitektur an der Privaten Universität für Wissenschaft und Kunst in Aleppo, Syrien, studierte. Während dieser Zeit begann er seine journalistische Laufbahn als Reporter und Fotojournalist für lokale syrische Medien.
Zwischen 2006 und 2016 leitete er ein umfangreiches Dokumentationsprojekt über die Altstadt von Aleppo und ihre historischen Bauwerke, sowohl vor als auch nach der Zerstörung durch den Syrienkrieg. Ziel dieses Projekts war die Erhaltung des UNESCO-Weltkulturerbes durch Ausstellungen, Galerien und Dokumentationsreihen, die sowohl in lokalen als auch internationalen Medien präsentiert wurden. Das dazugehörige Fotobuch befindet sich derzeit in der Entwicklung.
Im Jahr 2006 wurde Maher mit dem Preis für das beste Foto in der Kategorie „Kinderarbeit“ des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) in Syrien ausgezeichnet.
Mahers journalistische Laufbahn erstreckt sich über Syrien, Libanon, die Türkei und die Schweiz. Zwischen 2012 und 2016 hatte er verschiedene Schlüsselpositionen inne, darunter als Nachrichtenchef eines syrischen Radiosenders mit Sitz in Istanbul, der sich auf die Berichterstattung über die Ereignisse in Syrien konzentrierte. Zudem war er als Kriegsreporter in Nordsyrien tätig. Zwischen 2015 und 2016 dokumentierte er die russischen Bombardierungen auf Aleppo. Von 2014 bis 2021 war er als Journalist bei den Vereinten Nationen tätig und berichtete über politische Konferenzen in Genf.
Im Jahr 2018 gründete er „brocarpress.com – Brocar Media Network“ in Zürich, eine unabhängige Medienplattform, die sich mit der Berichterstattung über den Nahen Osten von der Schweiz aus befasst. Durch Brocar Media Network organisierte er 2019 und 2020 Workshops mit Akademikern, Forschern, Menschenrechtsaktivisten und syrischen Experten, um politische Vorschläge zur Unterstützung des Syrischen Verfassungskomitees zu entwickeln. Diese Diskussionen konzentrierten sich auf Rahmenbedingungen für einen zukünftigen Gesellschaftsvertrag, um Einblicke und Empfehlungen für die Ausarbeitung einer neuen syrischen Verfassung im Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf zu liefern.
Maher setzt sich aktiv für Pressefreiheit und Journalistensicherheit im Nahen Osten ein. In diesem Zusammenhang teilte er seine Erfahrungen und Analysen mit den Vereinten Nationen sowie mit Schweizer Medienorganisationen.
Im Jahr 2021 wechselte Maher in die akademische Laufbahn und war bis 2022 als Universitätspraktikant im Studiengang BA Design, Cast / Audiovisuelle Medien an der ZHdK tätig. Zeitgleich war er als freiberuflicher Fotograf in Zürich tätig und kooperierte mit verschiedenen Institutionen, darunter das Literaturhaus Zürich, die ETH Zürich und die Stadt Zürich.
Er ist Mitglied in mehreren Berufsverbänden, darunter Impressum - Die Schweizer Journalisten, Zürcher Presseverein, Reporter ohne Grenzen - Schweiz, IFJ Internationale Journalistenföderation, Online News Association, Schweizer Forschungsnetzwerk (Verein investigativ.ch) und Schweizer Berufsfotografen und Filmemacher (SBF).