Thamjee Sugaravardeen, MA Eco Social Design 2024, MA Design Award'24: Social Impact – Not so school
Bildung für indigene Gemeinschaften in den Jawadhu Hills, Indien, neu denken
In den Jawadhu Hills, Indien, brechen mehr als die Hälfte der Stammeskinder, die als erste in ihrer Familie die Schule besuchen, den Unterricht ab, weil sie wegen der Arbeit abwandern, nicht genügend Schulmittel zur Verfügung haben und der Unterricht nicht mit ihrem Leben in Verbindung steht.
„Not so school“ stellt traditionelle Normen und institutionelle Praktiken in Frage, indem es einen alternativen Lernraum schafft, der sicher, einladend und für die Schüler relevant ist. Es zielt darauf ab, die Gemeinschaften zu befähigen, ihre Schulen selbst in die Hand zu nehmen und für ihre Rechte einzutreten.
Durch den Einsatz von Social-Design-Methoden wie Forschung, Dialog und Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft erforscht das Projekt langfristige Herausforderungen und Bedürfnisse. Es experimentiert mit neuen Strategien, Interventionen, sicheren Räumen, Gemeinschaftswerkzeugen und Workshops, um einen dauerhaften Wandel zu bewirken.
Die Initiative konzentriert sich auf die Unterstützung der ersten Generation von Stammesschülern und ihrer Gemeinden in den Jawadhu Hills, die aufgrund ihres sozioökonomischen Status mit Ausbeutung, Diskriminierung und begrenzten Möglichkeiten konfrontiert sind.
Anastasia Jovicic, MA Eco Social Design 2024: Looped
Upcycling von Möbeln und Denkweisen
Die Möbelindustrie trägt erheblich zum schnellen Konsum und zu Umweltproblemen bei. Trotz dieser Herausforderungen bietet sie die Möglichkeit, die Ressourcennutzung zu optimieren und die Nachhaltigkeit zu fördern.
Jedes Jahr werden in Europa über 10 Millionen Tonnen Möbel weggeworfen, von denen nur 10 % recycelt werden. Dieses Projekt zielt darauf ab, weggeworfene Materialien in sekundäre Ressourcen innerhalb einer Kreislaufwirtschaft umzuwandeln, indem Produkte entworfen werden, die ihren Lebenszyklus verlängern und lokale Partner und Lieferketten miteinander verbinden.
Das Design umfasst eine Lieferkette mit lokalen Partnern, die Abfallmaterialien zur Verfügung stellen, aus denen modulare, flexible und spielerische Möbel hergestellt werden. Das Ziel ist es, das Upcycling von schnellen Möbeln zu fördern und die Akteure der Branche zu inspirieren, die Looped-Philosophie zu übernehmen.
„Looped“ ist mehr als nur ein Produkt; es ist ein System, das sich mit dem Problem der schnellen Möbel befasst, indem es den Verbrauchern nachhaltige Lösungen anbietet, eine Upcycling-Bewegung fördert, sich an Design-Universitäten wendet und darauf abzielt, mit Unternehmen wie Ikea zusammenzuarbeiten, um Upcycling-Hubs in Geschäften einzurichten.
Johanna Dobrusskin, MA Eco Social Design 2024: Memento Mei
Neugierde auf Pflanzen säen
Die Verstädterung und unzureichende Bildung haben zu einem weit verbreiteten Mangel an botanischem Grundwissen geführt, was zu einer Entfremdung von der Natur und einem begrenzten Engagement für den Schutz des Klimas und der biologischen Vielfalt führt.
Um dem entgegenzuwirken, leitet ein Manifest die Entwicklung von standortspezifischen Aktivitäten wie Workshops, Ausstellungen und Artefakte. Diese Initiativen zielen darauf ab, die Wahrnehmung der Menschen in Bezug auf Pflanzen zu verändern und eine tiefere Verbindung mit der natürlichen Welt zu fördern.
Die Maßnahmen wecken die Neugier und fördern das künftige Interesse an und die Unterstützung für die Pflanzenwelt. Durch das Erzählen von Geschichten und die Reflexion über die Beziehungen zwischen Pflanze und Mensch fördern sie das Wissen und regen zu einem Perspektivenwechsel an.
Da sie so konzipiert sind, dass sie anpassungsfähig sind, eignen sich diese ortsspezifischen Aktivitäten ideal für eine Vielzahl von Bildungsumgebungen wie Museen, botanische Gärten, Konferenzen usw., was sie zu vielseitigen Instrumenten für verschiedene Akteure im Bildungsbereich macht.
Angela Wicki, MA Design 2022, MAD Price'22: Regenerative Bildung
Das Netzwerk Regenerative Bildung ist ein Netzwerk für Lehrpersonen, das den Unterricht in und mit der Natur legitimiert und fördert.
Das Netzwerk schafft Raum für regelmässige Treffen, um den Austausch, die Vernetzung und die Zusammenarbeit von Lehrpersonen und Interessensvertretenden zu ermöglichen und fördern. Die Website bietet einen Überblick von bestehenden Angeboten, Kursen und Weiterbildungen aller relevanten Organisationen und Vereinen im Bereich Draussenunterricht und Naturpädagogik in der Schweiz. Das Bedürfnis nach einem Angebot zum regelmässigen Austausch hat die Forschungsarbeit im Rahmen der schriftlichen Masterarbeit im Januar 2022 aufgezeigt. Mit dem grossen Interesse am ersten Netzwerktreffen „Regenerative Bildung“ wurden die Erkenntnisse der Forschung bestätigt. Die Lehrpersonen wünschen sich eine Plattform, um sich kontinuierlich zu treffen und gemeinsam an Unterrichtsideen und Visionen zu arbeiten. Der Austausch von implizitem Praxiswissen spielt dabei eine wesentliche Rolle. Mit diesem Wissen können Lehrpersonen die letzten Hürden überwinden und tragen somit massgebend zur Umsetzung des Draussenunterrichts bei. Alle Schüler:innen sollen ganzjährig an einem Tag pro Woche im Freien lernen dürfen. Regeneration bedeutet eine gesteigerte Lebensqualität für alle Beteiligten, auch für die Natur. Das Ziel ist eine kritisch denkende, selbstwirksame und sensibilisierte Generation von Schüler:innen, die den Wert der natürlichen Umwelt erkennt und entsprechend handelt. Die Revolution der regenerativen Bildung beginnt mit der Vernetzung!
Joel Hügli, MA Design 2022, MA Design Price'22, Swiss Design Award'23: ECOMADE - Ecological Mattress Design
Designstrategien, Recyclingkonzepte und Materialforschung für zirkuläre Matratzen
Warum werden in der Schweiz jedes Jahr bis zu 1 Million Matratzen entsorgt und keine davon recycelt? Die Vision von ECOMADE ist es, einen Paradigmenwechsel hin zu einer nachhaltigen und kreislauforientierten Matratzenindustrie anzustossen. Angesichts der Tatsache, dass 90 % des ökologischen Fussabdrucks von Matratzen mit den verwendeten Materialien zusammenhängen, lag der Fokus auf den Aspekten Material, Recycling und Design. In Zusammenarbeit mit der Industrie wurden explorative Material- und Prozessentwicklungen durchgeführt. Daraus entstanden praktische Strategien für Schweizer Matratzenhersteller, wie sie durch Produktdesign nachhaltiger und kundenfreundlicher werden können.
Mit der Unterstützung von: Matratzen Allianz Schweiz,
Roviva Roth & Cie und Ikea Stiftung Schweiz
Chhail Khalsa: Anuvad – Translating Crafts, MA Design 2019
Anuvad (Bedeutung: Übersetzung in Hindi) integriert E-Textiltechnologie in traditionelles Handwerk. In Zusammenarbeit mit Handwerkern in ländlichen Dörfern und Technikexperten wurde eine Reihe von beheizten Teppichen, beheizten Kissen (für Wärme an Orten, an denen herkömmliche Heizlösungen Mangelware sind) und in Schals eingebettete LEDs (für Sichtbarkeit und Sicherheit) entwickelt. Diese Produkte zeigen die nahtlose Integration von Technologie in Textilien durch Weben. Anuvad schafft nachhaltige intelligente Materialien, indem es traditionelles Handwerk ins digitalen Zeitalter einbettet. Dieses Projekt zeigt, welches Potenzial in den jahrhundertealten Fertigkeiten des traditionellen Handwerks steckt, und führt es in die Zukunft.
Meri Zirkelbach: White Wood, MA Design 2019
Modifizierter Rohstoff Holz - Technologietransfer durch die Kollaboration von Designern und Wissenschaftlern
Die Arbeitsgrundlage von WhiteWood ist ein Werkstoffkonzept das auf Holz basiert. Dabei kann im Vergleich zum naturbelassenen Rohstoff Holz durch chemische Behandlung in Kombination mit einer Verdichtung eine Verdreifachung von Zugfestigkeit und Steifigkeit erreicht werden. Weiterer Vorteil des Werkstoffs ist die Verformbarkeit
im nassen Zustand, welche die Herstellung von komplexen Formen und Designelementen erlaubt. Im Rahmen des Projekts WhiteWood wurde die Kollaboration von Design und Materialwissenschaft analysiert und schliesslich im Ansatz «Material Diversity» zusammengefasst.