»Repair ➙ Re(f)use: Selbermachen/Fürsorgen/Widerstand«
Reparieren ist schon längst nicht mehr eine nur durch Mangel oder Wertschätzung begründete Notwendigkeit, die Tätigkeit des Reparierens ist auch Ausdruck einer Haltung; sichtbare Reparaturspuren werden oft nicht mehr kaschiert oder gar offensiv gezeigt. In diesem Zusammenhang war Reparieren schon häufiger Thema der +Colabor-Module. Mit dem diesjährigen Jahresthema wollen wir den Fokus dieser Tätigkeit noch erweitern und Reparieren nicht nur unter der Perspektive von Werterhaltung und Nachhaltigkeit betrachten. Das erneute Nutzen von vielleicht im ersten Moment als veraltet betrachteter Gegenstände, die Rückbesinnung auf vergessene, verloren gegangene, verdrängte und/oder gar als überholt geltende Praktiken, kann auch als Widerstand gedeutet werden gegen eine vom Fortschrittsglauben beschleunigte Gegenwart. Der kapitalistischen Wegwerfgesellschaft wird mit »Care« geantwortet, einer Sorge, die sowohl von Gegenständen ausgeht, als auch von deren Gebrauchsweisen, den Mitmenschen, ihren Beziehungen, Tieren, Pflanzen und anderen planetaren Akteur:innen, und sich somit auch auf diese ausdehnt. Diesen Aspekten wollen wir in den diesjährigen +Colabor-Modulen und den Veranstaltungen des Salons nachgehen, in Vorträgen, Präsentationen, Diskussionen und Screenings. Wir haben dafür Künstler:innen, Designer:innen und Filmemacher:innen eingeladen, um bei ihren Veranstaltungen im Salon Colabor im April und Mai 2024 ihren Perspektiven auf und ihren Weisen von Reparieren und Care näherzukommen.
Die Veranstaltungen finden hauptsächlich vor Ort statt, lediglich die dritte ist online. Weitere Infos, die genauen Orte sowie der Zugangslink für den Online-Anlass sind auf den jeweiligen Veranstaltungsunterseiten weiter unten zu finden.
Alle Veranstaltungen beginnen jeweils um 17:30 Uhr, mit Ausnahme der ersten, diese beginnt bereits um 09:00 Uhr.