Was wissen wir wirklich über die Tragweite der Umweltproblematik im Anthropozän? Greta Thunberg, die bekannteste Aktivistin der neuen Klimabewegung, sagt von sich, sie sei Realistin, sie zähle Fakten. Deshalb ruft sie die Gesellschaft auf, in Panik zu geraten. Viele Klimawissenschafter/innen und Physiker/innen geben ihr recht: Die Fakten erfordern unmittelbares Handeln. Politiker wiegeln ab, weisen auf die Klimaverträge und bereits vereinbarten Ziele hin, die man einhalten wolle. Tatsächlich ist das Ringen um die Senkung der CO2-Ausstösse, um Ressourcen, die Grenzen des Wachstums und um Nachhaltigkeit in der Entwicklung schon viel älter: Die zentrale Frage des Ressourcenverbrauchs zwingt seit dem 19. Jahrhundert zum Nachdenken über andere Modelle von Entwicklung und Wachstum. Im 21. Jahrhundert nun ist klar: die fossilen Brennstoffe sind endlich; ein grosser Teil der Welt lebt über die natürlichen Verhältnisse der Erde. Die Beiträger/innen der Vorlesung fragen: Was kann Nachhaltigkeit, der überall gehypte Begriff, im Einzelnen leisten? Wie können wir der planetarischen Situation mit neuen technologischen, ökologischen und sozialen Steuerungen begegnen? Inwiefern wird die neue Klimabewegung der jungen Generation von positiven Utopien angetrieben – und was leisten demgegenüber Dystopien und apokalyptische Zukunftsvisionen zur Aufklärung? Solche und andere Fragen werden durch Gästegruppen aus unterschiedlichen Disziplinen erörtert.
Programm
16. Oktober
Klimaschutz. Nachhaltigkeit im globalen Rahmen
Christoph Keller, freischaffender Fachjournalist, Basel
Nora Wilhelm, Collaboratio Helvetica, Bern
Mario Trachsel, Student Camera Arts, Hochschule Luzern – Design & Kunst, aktiv für den Klimastreik Schweiz
23. Oktober
Zirkularität in der Nachhaltigkeitsdebatte
Marcel Hänggi, freischaffender Fachjournalist, Zürich
Yvonne Volkart, FHNW, Hochschule für Gestaltung und Kunst, Institut Ästhetische Praxis und Theorie
David Hug, Absolvent Illustration Nonfiction, Hochschule Luzern – Design & Kunst
30. Oktober
Lebensstile. Nachhaltigkeit als Konsumproblem
Florian Eggli, Institut für Tourismuswirtschaft, Hochschule Luzern
Maja Minder, freischaffende Künstlerin und Fermentistin, Zürich
6. November
Digitale Nachhaltigkeit
Flavia Caviezel, FHNW, Institut für experimentelles Design und Medienkulturen
Matthias Stürmer, Universität Bern, Forschungsstelle für digitale Nachhaltigkeit
13. November
Kunst und soziale Nachhaltigkeit
Rachel Mader, Leiterin CC Kunst, Design & Öffentlichkeit, Hochschule Luzern – Design & Kunst
George Steinmann, freischaffender Künstler, Bern
20. November
Soziale und ökologische Dystopien in Literatur und Film
Johannes Binotto, Dozent Theorie, Hochschule Luzern – Design & Kunst
Silvia Henke, Leiterin Theorie, Hochschule Luzern – Design & Kunst
27. November
Rebound als Nachhaltigkeitsproblem
Matthias Pfaff, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung
Samuel Perret, WERZ Institut für Wissen, Energie und Rohstoffe, Zug
Uwe Martin, freier Fotograf, Slow Journalist und Multimedia-Produzent beim Bombay
Flying Club
Alexandra Baumgartner, Bachelor-Absolventin Camera Arts, Hochschule Luzern – Design & Kunst
4. Dezember
Design und soziale Nachhaltigkeit
Sabina Brägger, freischaffende Produktdesignerin
Tina Moor, Leiterin Bachelor Textildesign, Hochschule Luzern – Design & Kunst
11. Dezember
Carte Blanche der Studierenden
Mit auswärtigen Gästen
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