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  1. Design Film Kunst Design Film Kunst
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  4. Medientexte, -bilder und Videos Medientexte, -bilder und Videos

Medientexte, -bilder und Videos zur wwwerkschau

Wenn Studierende ganze Kirchen zum Vibrieren bringen, die Schönheit von Hörgeräten entdecken oder Häusern ein Gesicht «weben», dann ist wieder Werkschau. 

192 Design-, Film- und Kunst-Studierende präsentieren ihre Abschlussarbeiten an der virtuellen «wwwerkschau». Die nachfolgenden Beispiele geben einen Einblick in die grosse Bandbreite des studentischen Schaffens.

Die Abschlussarbeiten sind nach Bachelor- und Master-Studium geordnet. Weitere Videos gibt es auf der Plattform hslu.ch/wwwerkschau zu sehen. Kontakte zu den Studierenden sowie weitere Bilder, auch in höherer Auflösung, sind auf Anfrage erhältlich.

Nachweis Videos: Fabian Biasio

Verzeichnis der Abschlussarbeiten

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  • Bachelor Objektdesign

  • Bachelor Illustration Fiction

  • Bachelor XS Schmuck

  • Bachelor Video

  • Bachelor Textildesign

  • Bachelor Animation

  • Bachelor Digital Ideation

  • Bachelor Design Management, International

  • Bachelor Camera Arts

  • Bachelor Graphic Design

  • Bachelor Illustration Non-Fiction

  • Bachelor Kunst & Vermittlung

  • Master Design

  • Master Film

  • Master Kunst

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Bachelor Objektdesign

Paula Caviezl mit irisierender Maske. Bild: Fabian Biasio
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Privatsphäre zum Aufsetzen

Produktdesignerin Paula Caviezel hat drei Objekte entworfen, die es ihrem Träger ermöglichen, unerkannt durch Gesichtserkennungssoftwares zu rutschen. Damit will die Objektdesign-Absolventin auf die flächendeckende Überwachung durch Kameras aufmerksam machen.

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Das Gesicht ist Abbild unserer Individualität. Es zeigt mit seinen vielfältigen Zügen und Ausdrücken sein Eigenleben und ist, laut Absolventin Paula Caviezel, «des Menschen privatestes Eigentum». Was aber passiert, wenn das Privateste nicht mehr privat ist, weil es von Kameras mit künstlicher Intelligenz analysiert, identifiziert und mit den zugehörigen Daten gekoppelt wird? Wenn Persönlichkeitsschutz im öffentlichen Raum seine Selbstverständlichkeit verliert?

Im Projekt «Unknown», ihrer Abschlussarbeit im Bachelor Objektdesign, hat sich die gelernte Augenoptikerin mit der Anonymität in Zeiten automatisierter Gesichtserkennung auseinandergesetzt: «Als ich das erste Mal darüber gelesen habe, war ich verwundert, schockiert und trotzdem auch fasziniert.»

Caviezel will dieses, wie sie es nennt, «digitale Ding der Unverständlichkeit» in die analoge Welt übertragen und das Thema fassbarer machen. Dafür hat sie in einem ersten theoretischen Teil ihrer Arbeit intensiv recherchiert und analysiert, wie die Überwachungssysteme funktionieren und welche Bereiche im Gesicht für eine Erkennung wichtig sind. Mit einer entsprechenden Software konnte sie eruieren, wie gross Veränderungen sein müssen, bis eine Gesichtserkennung fehlschlägt.

Daraus entstanden drei Objekte, die auf verschiedene Weisen die Systeme austricksen.

  • Ein transparentes maskenartiges Objekt blendet das Überwachungssystem durch Reflexion.
  • Ein weiteres Objekt ist transparent, wirkt prismatisch und verzerrt so die Gesichtsmerkmale des Trägers.
  • Das dritte, schmuckartige Objekt, vergrössert bzw. verkleinert mit optischen Linsen die entsprechenden Gesichtsmerkmale.

Die drei Objekte verwirren nicht nur die Systeme, sondern sind durch ihr ästhetisches Selbstbewusstsein auch so auffällig, dass sie automatisch die umgebenden Personen auf den Träger und, so hofft Caviezel, auf die Problematik der flächendeckenden Überwachung aufmerksam machen.

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Bachelor Illustration Fiction

Anna Schnorf mit aufgesetzter VR-Brille. Bild: Fabian Biasio
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Kleinstes und Grösstes in Virtual Reality

Anna Schnorf erstellt in Illustration Fiction eine an den berühmten Kurzfilm «Power of Ten» angelehnte virtuelle Realität, in der die Betrachterinnen und Betrachter vom Wald über die Zelle bis zu den Atomen reisen können. 

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Der Kurzfilm und das Buch «Power of Ten» (deutsch: Zehn Hoch) von Charles und Ray Eames aus dem Jahr 1977 zeigen eine Reise zwischen gigantisch grossen Quasaren und winzig kleinen Quarks, eine Reise aus dem Weltall hinab in die einzelnen Atome. Dieses Werk diente Anna Schnorf in ihrer Bachelorarbeit «Babuschka Natura» im Studium Illustration Fiction als Inspiration für eine interaktive Installation. 

Die Betrachterinnen und Betrachter begeben sich darin mit Hilfe eines Headsets in interaktive animierte Räume. Sie erleben eine Reise vom Wald über die Körperzellen zu den Atomen, während der sie immer weiter schrumpfen.

Um die extremen und teils hoch theoretischen Räume etwa in den Atomen, aber auch in den Zellen der Organismen und den Elementen unterschiedlich und spannend gestalten zu können, arbeitet Anna Schnorf eher abstrakt als naturalistisch. Sie setzt auf Licht als Gestaltungselement, arbeitet auch mit Dunkelheit und Transparenz. Als akustische Untermalung dient eine Mischung aus musikalischen Elementen und Umweltgeräuschen.

Zusätzlich zur Ästhetik kommt das Problem, dass das Medium Virtual Reality relativ neu ist und sein Vokabular fürs Storytelling erst noch entwickelt werden muss, wie Anna Schorf weiter erläutert. «Die Herausforderung bei einer VR-Installation ist, die Betrachterinnen und Betrachter einerseits gezielt durch eine lineare Geschichte zu führen, und ihnen gleichsam Raum für Entdeckungen zu lassen.» 

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BAchelor XS Schmuck

Sophie Willener gestaltete Hörgeräte, die gleichzeitig auch Schmuck sind. Bild: Fabian Biasio
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Gut hören kann man sehen

Sophie Willener hat in ihrer Bachelorarbeit ein Hörgerät für die Firma Sonova entworfen, das ihre Träger nicht verschämt hinterm Ohr verstecken, sondern stolz tragen sollen. Die Beschäftigung mit Schmuck für körperlich beeinträchtigte Menschen zieht sich durch das ganze Studium der 24-jährigen Luzernerin.

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Für eine an Parkinson erkrankte Frau hat Sophie Willener eine Brosche entworfen: Sie hat die Frau ihre Unterschrift mit einem 3D-Stift schreiben lassen und den Schriftzug in Metall gegossen. Eine Nadel daran – fertig war die Brosche. Ein Schmuckstück. Ein «Statement-Piece», wie die 24-jährige Luzernerin sagt. Aus der Beeinträchtigung wurde etwas Schönes, das die Trägerin stolz auf der Brust präsentieren kann.

Schon während ihres ganzen Studiums in XS Schmuck beschäftigt sich Sophie Willener mit Schmuck für physisch beeinträchtigte Menschen. Sie hat auch für sich selbst Ringe geschaffen. Das Gewicht hilft ihr, das Zittern der Hände zu reduzieren, präziser zu arbeiten. «Schön, aber gleichzeitig auch nützlich; Objekte, die mit dem Körper interagieren und ihm Hilfestellung geben», sagt Willener.

Auch ihre Bachelorarbeit, die den Titel trägt «Do you see me hearing you?», folgt diesem Thema. «Zuerst dachte ich an Design für Prothesen. Dann stolperte ich über die Firma Sonova und begann, mich für Hörgeräte zu interessieren.» Sie nahm Kontakt zu Sonova auf und konnte ihre Bachelorarbeit im Austausch mit der Firma erstellen. Konkrete Vorgaben gab es keine, vielmehr gab es technische Hilfestellungen und den Auftrag: Inspirier uns!

Die ursprüngliche Idee, für jeden Träger etwas Individuelles zu entwerfen, musste Sophie Willener aufgeben, weil das eigentliche Hörgerät immer gleich aufgebaut ist. So schuf sie ein ringförmiges Herzstück als Basis; es enthält das eigentliche Hörgerät und wird – ähnlich wie Bluetooth-Kopfhörer – in die Ohrmuschel gesteckt. Zusätzlich hat Willener sogenannte Add-ons entwickelt, die an diesem Ring befestigt werden können. Ein Add-on besteht etwa aus einem zusätzlichen Ring, der an Drähten befestigt vor dem Ohr schwebt. Ein weiteres Add-on kommt als Gespinst aus durchsichtigem Plexiglas daher. Es nimmt die Formen von Ohrmuschel und Ohrläppchen auf und schmiegt sich an sie. Verästelte blaue Plastikfäden umfassen dabei das Ohr.

Der Schmuck ist gewagt, keine Frage. Die Träger: Männer und Frauen mit Selbstbewusstsein, die ihr schwindendes Hörvermögen nicht verstecken wollen. «Ich dachte mir drei Personas aus, für die ich den Hörschmuck kreierte», sagt Sophie Willener. Zum Beispiel eine 81-jährige Grossmutter, mit Sinn für farbige Kleider und grossen Schmuck und einer Abneigung gegen die konventionellen Geräte. Ihr entwarf sie eine lange Kette mit einem Magneten am Ende, die am Ring befestigt wird. «Wenn die Grossmutter mal nichts hören mag, kann sie die Hörgeräte aus dem Ohr nehmen und die Magnete der beiden Ketten an der Brust zu einem Anhänger zusammenführen», erläutert die Absolventin. «Das sieht schön aus und hilft ihr, die Geräte nicht zu verlieren.»

Nach ihrem Studium möchte Sophie Willener ein Praktikum bei Sonova absolvieren. Ein konsequenter Schritt.

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BAchelor Video

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Ein Film «schnauft» die Punkidee

Als Bachelorarbeit im Studium Video hat Joachim Schönenberger einen Scherz ernst genommen und einen Film über die Punkband Knöppel gedreht, die mit obszönen Texten im St. Galler Dialekt und knüppelnden Rhythmen bekannt wurde. 

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Joachim Schönenberger kannte die Punk-Band «Knöppel» lange nur aus dem Radio. Als er das erste Mal ein Konzert live erlebte, sagte er mehr im Scherz, dass man über die drei Ü-40 Männer und ihre knallharte Punkmusik mal einen Film drehen müsste. Als Abschlussarbeit im Bachelor Video hat er genau das gemacht: den Dokfilm «Ehr Wichser» über Knöppel. Denn er wollte wissen: Wie viel Punk steckt wirklich in der Band?

Die ursprüngliche Idee, drei Konzerte mit Kameramann Maximilian Hochstrasser zu verfolgen, konnte das Team wegen der Corona-Pandemie nicht erfüllen, weil die Knöppel-Musiker die Gigs ab März komplett abgsagten. Doch das Material nach zwei Drehtagen, an welchen die Filmcrew zwei Konzerte besuchte, reichte aus, um das Konzept umzusetzen: Gezeigt wird alles, was zu einem Konzert dazugehört, von den Vorarbeiten bis zum Aufräumen, inklusive Feierabendbier. Alles andere, etwa Privat- und Berufsleben der Musiker, interessierte Schönenberger nicht. 

Entstanden ist ein Film, der dem Duktus der Band mit ihren treibenden, knüppelnden Rhythmen und ihren obszönen Texten im St. Galler Dialekt voll entspricht. «Der Film darf unsauber und schnell daherkommen», sagt Joachim Schönenberger, «er darf die Punkidee ‹schnaufen›.» Konkret heisst das: Keine langen Aufbauten, keine gestellten Szenen. Dafür eine Kamera mit Sprüngen, schnellen Schwenks und Zooms, «alles geschultert», keine Stative. «Wir haben aufgenommen, was passiert ist», sagt Schönenberger.

Der Reiz für ihn lag auch darin, der Filmarbeit trotz ihrer typischerweise langen Planungen und vielen Absprachen etwas Schnelles, Spontanes zu entlocken. «Filmarbeit», sagt Schönenberger, «ist eigentlich gar nicht Punk.» 

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Bachelor Textildesign

Edna Buchmeier überträgt textile Muster auf eine Hochhausfassade. Bild: Fabian Biasio
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Dem Haus ein Gesicht weben

Edna Buchmeier hat schon in ihrem Studium gerne den Kopf über fachliche Grenzen hinausgestreckt, mit einem Gastsemester in den Niederlanden oder einem Praktikum beim Textilienhersteller Jakob Schlaepfer in St. Gallen. In ihrer Bachelorarbeit verbindet sie daher gekonnt Textildesign mit Architektur und gestaltet eine Fassade für ein Hochhaus.

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Die Interdisziplinarität von Textildesign und Architektur reizt Edna Buchmeier. «Es gibt so viele Flächen in einem Haus, die mit Textil oder nach textilen Vorlagen gestaltet werden können», sagt die 25-jährige Luzernerin. Sie nennt Möbel und Vorhänge, Decken, Wände und Böden. Neben ihrem Textildesign-Studium arbeitet sie für den Architekten Luca Deon, der auch als Professor am Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern lehrt.

In ihrer Bachelorarbeit widmet sich Edna Buchmeier der grössten aller Flächen eines Hauses: der Fassade. Als Objekt dient ihr ein 50 Meter hohes Wohnhaus der Deon AG in Sursee. Die Vorgabe: Die Gestaltung soll die Fassade so verdecken, dass man nicht mehr sehen kann, wie viele Stockwerke das Haus hat.

Edna Buchmeier ging von einer «Patrone» aus. So nennt man in der Weberei den Plan für ein Gewebe, der festhält, wo der Schuss- über den Kettfaden gehoben und wo er darunter versenkt werden soll. Patronen sehen aus wie Raster, zweifarbig, sehr geometrisch. Je nach Hebung oder Senkung der Fäden werden Quadrate ausgefüllt oder leergelassen. «Die Patronen erinnern an Computerdenken», sagt Edna Buchmeier, «es gibt nur Null oder Eins, nur gehoben oder gesenkt».

In ihren Vorarbeiten hat die Studentin jedes Quadrat einer Patrone zu einem Loch in einer Schablone uminterpretiert. Die Löcher hat sie mit Farben besprüht. So ergaben sich ganz verschiedene Muster, die man etwa für Blechteile an Balkonen oder für die Verteilung der Öffnungen an einer Hausfassade verwenden könnte.

In einem zweiten Schritt übertrug Buchmeier ihr Konzept auf die Fassade des Surseer Wohnhauses, spielte mit der Breite und der Höhe der Gestaltungselemente. «Das Ergebnis wird einer Regel folgen, die das Gehirn des Betrachters vielleicht nicht entschlüsseln kann, die sein Auge aber als Rhythmus erlebt», sagt Buchmeier. Noch ist nicht klar, aus welchem Material die Fassadenelemente gestaltet werden; Metall oder Beton sind derzeit im Gespräch; und ob Storen Farbtupfer setzen sollen.

Die Zusammenarbeit mit den Architekten empfindet Edna Buchmeier als sehr bereichernd. Sie lernt viel über deren Vorgehensweise, wenn Einwände kommen wie: «Wo könnte an der Fassade das Wasser ablaufen?» oder «Wie kann man es so machen, dass man vor Badezimmerfenstern weniger Durchblick hat, vor den Zimmern aber mehr?» Die Studentin hat Feuer gefangen an der interdisziplinären Arbeit. Ab Herbst studiert sie weiter an der Hochschule Luzern. Ihr neuer Studiengang: Bachelor Architektur.

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Bachelor Animation

Protagonist C aus Marion Täschlers Animationsfilm sehnt sich nach Nähe. Bild: Marion Täschler
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Zwischen Nähe und Einsamkeit 

In ihrem Abschlussfilm im Bachelor Animation «Alleswasichberühre» widmet sich Marion Täschler der Suche von C nach Nähe, Zweisamkeit und Berührung. In den letzten Monaten bekam das Thema mit der Corona-Pandemie eine ganz neue Bedeutung.

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C sucht Nähe. Doch eine Katze mag es gar nicht, wenn man sie nicht umarmt, sondern fast erdrückt. Auch ein Pferd kann es nicht leiden, wenn plötzlich eine Hand auf seiner Kruppe liegt. Und sogar Steine können zerspringen, wenn sie zu sehr gequetscht werden.

Eine kleine, leise, traurige Geschichte über Nähe und Zweisamkeit, Distanz und Einsamkeit hat sich Marion Täschler für ihre Bachelorarbeit in Animation ausgedacht. Auf langen und zahlreichen Busfahrten entwarf sie die Geschichte in ihrem Skizzenbuch. Für den fünfminütigen 2-D-Animationsfilm hat sie sich den skizzenhaften Strich bewahrt, lässt ihre Figuren nicht in einem klar definierten Raum, sondern eher in einer Gefühlswelt leben. «Die reduzierten Figuren agieren in einer Welt aus farbigen Strichen und Flächen», schreibt sie in ihrem Produktionsdossier.

C, ein kleines Wesen mit riesigem Kopf, sehr grossen Augen, einem frauenbadeanzug-ähnlichen, schwarzen Kleid und schwarzen Stiefelchen am Ende von langen, dünnen Beinen, hat eigentlich gute Absichten. «Grundsätzlich will C einfach nur Nähe», so Marion Täschler. «Cs Intuition und Fähigkeiten, auf andere Lebewesen zuzugehen, sind aber leider kaum vorhanden.»
Das Thema ihres Films «Alleswasichberühre» kam Marion Täschler schon vor Jahren.

Dass es gerade in den letzten, intensiven Arbeitsmonaten daran so eine ganz neue Bedeutung und auch Brisanz bekam, ist Zufall. «Ein dummer Zufall sogar», findet Täschler. Und dann heisst die Hauptfigur auch noch C. Aber auch das ist Zufall. Nein, sie hat nicht mehr überlegt, den Namen zu ändern. «Am Anfang hat es mich mehr gestört», erzählt sie. «Aber ich hätte es blöd gefunden, deshalb den Namen zu ändern.» C hatte sie einfach schon zu lange begleitet. Da ändert man nicht einfach den Namen.

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Bachelor Digital Ideation

Prototyp der App Treeteam
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Blätter sammeln, Bäume pflanzen

In ihrer Bachelorarbeit im Studium Digital Ideation haben Claudia Kempf und Andrin Dobler die App «Treeteam» entwickelt. Das Programm errechnet den CO2-Verbrauch der Nutzerinnen und Nutzer und animiert sie, nachhaltiger zu reisen. 

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Nachhaltigkeit ist Andrin Dobler und Claudia Kempf ein Anliegen. In ihrer Bachelorarbeit im Studium Digital Ideation haben einen Prototypen für die App «Treeteam» entwickelt. «Die App soll Menschen motivieren, möglichst nachhaltig zu reisen», erklärt Claudia Kempf. «Treeteam» soll errechnen, wie hoch die Mobilitäts-bedingten CO2-Emissionen der Nutzerinnen und Nutzer sind und motiviert sie, unter einem Tageskontingent von 2 kg zu bleiben. «Diese Menge dürfte jede Schweizerin und jeder Schweizer täglich ausstossen, wenn das Land die Klimaziele von 2050 erreichen möchte», sagt Claudia Kempf. 

Um die Zielgruppe, ihre Ziele, Bedürfnisse, Verhaltensweisen, Einstellungen und Präferenzen genauer bestimmen zu können, führten die beiden eine Tagebuchstudie durch. Neun Personen dokumentierten ihr tägliches Mobilitätsverhalten, aus dem Kempf und Dobler dann deren CO2-Verbrauch ausrechneten. In Interviews sammelten sie weitere qualitative Daten. 

Dank eines automatischen Mobilitäts-Trackings sollen Nutzerinnen und Nutzer der App «Treeteam» stets wissen, wie hoch ihr CO2-Verbrauch ist, und ob sie an bestimmten Tagen ihr Kontingent eingehalten haben. Schaffen sie das, werden ihnen Punkte in Form von Blättern gutgeschrieben und ihr persönlicher virtueller Baum wächst. Sobald genug Blätter gesammelt wurden, pflanzt Treeteam zum Dank einen echten Baum an Orten, wo eine Aufforstung dringend notwendig ist. Wird das Kontingent jedoch überschritten, verliert der virtuelle Baum Blätter. Der integrierte CO2-Rechner berechnet vor einer Reise den zu erwartenden CO2- Ausstoss und vergleicht dafür auch mögliche Verkehrsmittel. 

Kempf und Dobler ist der spielerische Aspekt der App wichtig. «Nachhaltiges Reisen soll kein Verzicht sein, sondern eine Chance, sich am Klimaschutz zu beteiligen», sagt Andrin Dobler. «Das Projekt soll die Nutzerinnen und Nutzer nachhaltig zufriedener machen.» Wer möchte, kann sich mit Freunden verbinden, sich mit ihnen messen und gegenseitig anspornen, den CO2-Ausstoss zu verringern. 

Die beiden Absolventen möchten den «Treeteam»-Prototypen im Nachgang an ihr Studium zu Ende entwickeln.

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Bachelor Design Management, International

Prototyp von Luisa Mohlers Kartenspiel. Bild: zvg
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Verhütung für den Mann

Luisa Mohler hat in ihrer Bachelorarbeit für Design Management, International untersucht, warum Verhütungsmittel für den Mann so wenig nachgefragt sind. Sie hat ein Kartenspiel entwickelt, das helfen soll, die Themen Verhütung und Familienplanung gleichberechtigt zwischen den Geschlechtern aufzuteilen.

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Die Pille feiert heuer ihren 60. Geburtstag. Einst galt sie als ein Stück Emanzipation: Sie machte Familienplanung einfach. Aber warum gibt es massenweise Kontrazeptiva für die Frau, Nebenwirkungen wie Depressionen inklusive, aber fast keine für Männer? Um diese Frage kreist die Abschlussarbeit von Luisa Mohler im Bachelor Design Management, International. Darin verfolge Mohler einen Design-Management-Ansatz, um die Marktschwierigkeiten männlicher Verhütungsmethoden zu verstehen und Wege zu finden, sie zu verringern. 

«Misstrauen gegenüber neuen Methoden spielen genauso eine Rolle wie gesellschaftliche Normen und Überzeugungen und klassische Geschlechterbilder», sagt die Absolventin. Diese Faktoren halten nicht nur das Marktpotenzial männlicher Verhütungsmittel gering, wie sie sagt, sondern behinderten auch deren (Weiter-)Entwicklung und damit eine gerechte Aufteilung der Verantwortung für die Familienplanung zwischen den Geschlechtern. 

In ihrer Arbeit hat Mohler Möglichkeiten untersucht, wie man diese sozialen Barrieren überwinden und so die gesellschaftliche Akzeptanz neuer Methoden steigern könnte. Dabei zeigte sie auf, dass es in Partnerschaften oft an guter Kommunikation mangelt, wenn es um das Thema Verhütung geht. Sie entwickelte ein Kartenspiel, das Paare anregen soll, sich über Themen wie Empfängnisverhütung, Intimität oder Vertrauen auszutauschen. 

Ziel des Spiels ist es, dass die Paare ihre Art zu kommunizieren reflektieren und die Bedürfnisse und Wünsche des jeweils anderen eruieren. Idealerweise führe dies auch dazu, dass die Partner ihr Verhalten änderten, so Mohler. «Nur so lastet die Verantwortung für die Themen Verhütung und Familienplanung nicht länger bloss auf den Schultern der Frau, sondern wird zu einem gemeinsamen Projekt, das auch der Verhütung des Mannes eine Chance gibt.»

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Bachelor Camera Arts

Ausschnitt aus Nathalie Meichtrys Website. Screenshot: zvg
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1:0 für den Frauenfussball

In ihrer Abschlussarbeit in Camera Arts stellt Nathalie Meichtry spielerisch die Argumente für und gegen eine Gleichberechtigung im Fussball dar. 

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Es gibt viele Diskussionen über Gleichberechtigung, aber im Fussball scheint sich nicht viel zu tun. Der Frauenfussball führt in der öffentlichen Wahrnehmung immer noch ein Nischendasein verglichen mit dem Fussball der Männer und wird von vielen belächelt. Und das, obwohl er seit 50 Jahren offiziellen Status geniesst und weltweit immer mehr Menschen begeistert.

Nathalie Meichtry will mit ihrer Abschlussarbeit für den Bachelor Camera Arts «Die Frau am Ball. Ein Projekt über Frauenfussball in der Schweiz» das Problem aufgreifen und zeigen, dass der Frauenfussball das Potential hat, sich in den nächsten Jahren im Profisport zu etablieren. Meichtry ist selbst seit ihrer Kindheit begeisterte Fussballspielerin. Sie konnte daher, als die Corona-Pandemie sie am Fotografieren hinderte, für ihre Arbeit auf ihr eigenes Archiv zurückgreifen, das sie mit Fremdmaterial und journalistischen Texten anreicherte. 

Auf einer Webseite stellt die in Bern wohnhafte Walliserin die Lage im wörtlichen Sinne spielerisch dar: Auf der Startseite stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, Heim- und Gastmannschaft. Dabei übernehmen die Spielerinnen und Spieler der Heimmannschaft die Argumente «pro Frauenfussball», die Gäste die Argumente dagegen. Dabei konzentriert sich Meichtry auf die Meinungen und Ansichten bekannter Persönlichkeiten zum Thema. Hinter den Figuren der Torhüterin, der Verteidigung, des Mittelfelds, des Sturms, der Trainerin und der Fans verbergen sich jeweils Kapitel, die das Thema veranschaulichen.

So übernehmen die Verteidigung des Frauenfussballs im Heimteam der ehemalige Fifa-Präsident Sepp Blatter, mit dem Meichtry für ihre Bachelorarbeit ein Interview geführt hatte. Auch Rahel Grand, heute Funktionärin bei BSC Young Boys in Bern, verteidigt den Frauenfussball. Demgegenüber werden die Vorurteile und diverse kritische Medienberichte gegenüber dem Frauenfussball in den verschiedenen Kapiteln der Gegenspieler visualisiert.

Website: www.diefrauamball.nathaliemeichtry.ch

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Bachelor Graphic Design

Visualisierung aus Selina Noppers Arbeit zum Energieverbrauch des Internets. Bild: zvg
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Energiefaktor Internet

Selina Nopper verdeutlicht in ihrer Bachelorarbeit in Graphic Design, wieviel Energie die Nutzung des Internet verschlingt. 

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«Das Internet braucht Energie?», fragten manche Menschen verwundert zurück, als Selina Nopper sie darauf aufmerksam machte, dass jede Aktion im Internet Energie kostet. Dabei ist der Energieaufwand immens: Pro Suchanfrage über Google werden durchschnittlich 0.3 Kilowatt Strom verbraucht und deshalb 0.2 Gramm CO2 ausgestossen. In ihrer Bachelorarbeit «Unsichtbar / sichtbar: Internet und Energie» im Studium Graphic Design macht Selina Nopper diese unsichtbare Welt des Internets sichtbar. 

Dabei geht sie in ihrer Publikation von den sichtbaren Zeichen des Internets zu den unsichtbaren. Sie beginnt ihre Reise mit Routern und Modems in Zimmern und Häusern, landet bei Verteilkästen im Quartier und Funkantennen in der Landschaft. «Anhand von Listen mit Funkantennen stellte ich fest, dass viele dieser Masten als Schornsteine oder Kamine getarnt werden», erzählt Selina Nopper. «Manche der Funkantennen sind daher – trotz ihrer Grösse – auch nicht zu sehen.» 

Konnte sie diesen physischen Teil noch mit Fotos bebildern, illustriert sie die digitalen Bereiche des Internets vor allem mittels Infografiken. «Das Internet ist zwar fast unsichtbar, aber die Zahlen, etwa zu Längen von Kabeln oder auch zum Stromverbrauch, werden gigantisch», sagt Selina Nopper.

Die Idee kam der Absolventin im Laufe der Debatten um die Klimapolitik. «Im Fokus standen Themen wie der Verzicht auf Flugreisen und das Anpassen der Ernährungsweise», erinnert sie sich. Über Social Media waren immer alle auf dem neusten Stand über die Demonstrationen, ständig wurden Nachrichten und Videos versandt und gepostet. «Aber kaum jemand stellte sich die Frage, wieviel Energie das verbraucht», sagt Selina Nopper. «In Gesprächen merkte ich, dass das Bewusstsein lediglich bis zur Steckdose reicht.» 

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Bachelor Illustration Non-Fiction

Joel Gruber kreierte einen Webcomic über die Antarktis-Expedition von Sir Shackelton. Bild: Joel Gruben
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Flucht aus dem ewigen Eis

Joel Gruben erzählt in seiner Bachelorarbeit in Illustration Non-Fiction von der gescheiterten Antarktis-Expedition der Endurance unter Sir Shackleton, die wie durch ein Wunder alle Männer überlebten. 

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In seiner gestalterischen Bachelorarbeit befasste sich Joël Gruben mit der Endurance-Expedition von 1914 – 1916 unter der Leitung von Sir Ernest Shackleton. In dieser Antarktis-Forschungsreise hatte die 28-köpfige Crew das Ziel, die Antarktis als erste von Meer zu Meer, also vom Weddell-Meer zum Rossmeer, zu überqueren. Jedoch fror ihr Schiff «Endurance» im Weddell-Meer fest und sank schliesslich. In mehreren waghalsigen Bootsfahrten und Landüberquerungen konnte die Crew nach zwei Jahren wieder zurück zur Zivilisation finden. Alle 28 Männer überlebten.

Diese faszinierende Überlebensgeschichte vermittelt Joël Gruben in seiner Abschlussarbeit in Illustration Non-Fiction mit einer Webapplikation, die zu einem Webcomic wurde, der per Scrollen horizontal vor den Augen des Betrachters im Browser vorbeizieht. Die Bilder entstanden in Adobe Photoshop mithilfe eines Graphic Tablets. 

Joël Gruben erzählt von den Strapazen der Reise, vom Landen auf Elephant Island und der Flucht in Rettungsbotten ins rettende Südgeorgien. Die atmosphärischen Malereien sind in kaltem Lila gehalten; sie erinnern an Linolschnitte und arbeiten mit gleissendem Eis- oder Licht- und Schatteneffekten. Die riesigen Landschaften scheinen die kleinen Männer, eigentlich starke Kerle mit wettergegerbten Gesichtern, fast zu erdrücken. Ein spannender, interaktiver Zugang, der historische Wettbewerbe um Abenteuer und Entdeckungen sehr deutlich vor den Augen der Betrachter auferstehen lässt.

Joël Grubens Webcomic ist hier zu sehen: https://endurance.joelgruben.com 

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Bachelor Kunst & Vermittlung

Ausschnitt aus der Videoinstallation FLUID (Arbeitstitel). Bild: zvg
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Can you cry in space?

Lena Pfäffli verbindet in einer Videoarbeit Erinnerungen an eine Motorradfahrt mit der Theorie des Fluiden. Das propagiert keine harten, sondern ineinander übergehende Grenzen.

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Lena Pfäffli beschäftigt sich in ihrer Bachelorarbeit im Studium Kunst & Vermittlung mit dem Begriff des Fluiden. Der Begriff repräsentiert Bewegungen der Auflösung von Grenzen. Nicht als harter Schnitt, sondern als etwas Fliessendes. Er wird deshalb, so schreibt Pfäffli in ihrer Projektbeschreibung, «auch mit der Befreiung von dualen, hierarchischen oder phallozentrischen Systemen in Zusammenhang gebracht». Der Begriff werde auch in Gender und Postcolonial Studies genutzt, in denen er ineinanderfliessende Gebiete etwa bei Geschlechteridentitäten oder Kulturen propagiert.

Pfäfflis Videoarbeit «Can you cry in space?» erzählt auf zwei Ebenen eine Geschichte zwischen Fakten und Fiktionen, die das Fluide inhaltlich und methodisch aufgreift und zwischen politischen und persönlichen Narrationen mäandert. In einer Ebene nutzt Pfäffli Textfragmente aus Meditations-Lektionen zur Körperarbeit, sogenannte Treatment Exercises, die in diesem Fall in den Zustand des «Fluid Body» führen sollen. Die Texte sind mit eigenem und gefundenem Videomaterial unterlegt; ein Teil davon zeigt digital simulierte Modelle aus der Vektorgeometrie, die – aus ihrem Kontext gelöst – zu absurden poetischen Bildern werden, wie Pfäffli sagt.

Die zweite Erzählebene besteht aus fiktionalisierten Erinnerungen Pfäfflis «an eine Motorradfahrt durch Rapsfelder und Erinnerungen an meine Grosstante Mary». Diese Fahrt wird soghaft; an einer Stelle heisst es: «I felt like I was diving», deutsch: Ich fühlte mich als würde ich tauchen. Auch in anderen Momenten wird der Bogen von einer Erzählebene zur anderen geschlagen. Zudem, so Lena Pfäffli, liege beiden Ebenen Meeresrauschen und eine Fläche aus einem «tiefen digitalen Blau» zugrunde. 

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Master Design

Prototyp der App Luzern für alle. Bild: zvg
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Mit der App zu mehr Integration

Mit dem Projekt «Luzern für alle» will Master Design-Absolvent Aurelio Todisco Geflüchteten und Sans Papiers ermöglichen, am öffentlichen Leben in der Stadt Luzern teilzunehmen und für sie passende Hilfsangebote zu finden.

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Die Integration geflüchteter Menschen erweist sich in der Schweiz oft als schwierig. Im Fall von Sans-Papiers kommt es zudem oft zu Ausgrenzungen. Deshalb versuchen Organisationen in den Städten, den Betroffenen eine Teilhabe zu ermöglichen. Beispiele dafür sind die City-Card Projekte in Zürich und Bern, die Bleibe-Guides in Basel und Zürich, sowie das kürzlich lancierte Berner City-Mapping Projekt.

Das Projekt «Luzern für Alle», das Aurelio Todisco als Abschlussarbeit im Master Design entworfen hat, sieht eine innovative und unkompliziert umsetzbare Lösung für Luzern vor. Es will allen Hilfesuchenden den Zugang zu solidarischen Strukturen und eine Teilhabe am städtischen Leben ermöglichen. Ausserdem sollen Einheimische, Behörden und hilfeleistende Organisationen besser untereinander vernetzt werden.

«Luzern für Alle» entstand in Kooperation mit dem Verein HelloWelcome und der Kontakt- und Beratungsstelle für Sans-Papiers Luzern, beides Mitglieder des «Bündnis Solinetz» Luzern. Es verbindet eine digitale Plattform (App), öffentliche Anlässe und Partizipationsmöglichkeiten. Als öffentliche Anlässe sind derzeit Stadtrundgänge und ein Runder Tisch vorgesehen, um den sozialen Austausch zu fördern. Die App wiederum sammelt Integrations- und Gratisangebote solidarischer und öffentlicher Einrichtungen. Hilfesuchende können nach Angeboten suchen, die Veranstaltungsorte mit einer Kartenfunktion lokalisieren und sich nötigenfalls direkt dafür anmelden. Organisationen, städtische Behörden und Privatpersonen haben zudem die Möglichkeit, auf einer Beitragsseite ihre Angebote öffentlich zu machen.

Das Projekt ist offen gestaltet und bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen. Aurelio Todisco nutzte Designforschungsmethoden, um die Lage zu analysieren und zu recherchieren und das Projekt umzusetzen. Wichtig waren ihm dabei, dass Zielgruppe und Projektpartner an der Umsetzung teilnehmen. Die Trägerschaft des Projekts hat das Bündnis «Solinetz Luzern» übernommen. 

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MAster Film

Ausschnitt aus dem Film O-Bon. Filmstill: zvg
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O-Bon - Endlich ins Badehaus!

Jénay Vogel erzählt in Erinnerung an ihre Zeit in Kyoto in einem 2D-Animationsfilm vom Obdachlosen Nashi, der fürchterlich stinkt und sich nun endlich waschen will. Ein Vorhaben mit Hindernissen.

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Es ist Hochsommer in Kyoto und das Ahnenfest O-Bon steht vor der Tür. Ungeduldig erwartet von den Menschen, denn an O-Bon gehen Wünsche in Erfüllung. Viele erbitten sich Reichtum, Schönheit und Gesundheit. Nur Nashi nicht, ein Obdachloser, der mit seinem Körpergeruch die Luft verpestet. Er möchte nur noch eines: Sich in einem Badehaus gründlich waschen. Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn wegen seines Gestanks will man ihn dort nicht reinlassen… Erst in der besonderen Nacht des O-Bon-Fests geht Nashis Wunsch schliesslich in Erfüllung.

Jénay Vogel hat zwei Jahre in Kyoto gelebt und widmet diesen Film, ihre Abschlussarbeit im Master Film, den Menschen dort. Neben ihrem Gaststudium in japanischer Malerei arbeitete sie nebenbei in einem Supermarkt und kassierte dort unter anderem einen Obdachlosen ab, der immer um 18 Uhr kam, weil es dann Bentos und Sushis zum halben Preis gab.

Der Stil ihres heiteren, zehnminütigen 2D-Animationsfilms ist inspiriert von japanischer und Aquarellmalerei. In der Musik werden brasilianische Lieder mit Gitarrenmusik und dem Summen Nashis gemischt, der lange nicht bemerkt, wie sehr sein Körpergeruch die Menschen stört.

Jénay Vogel vereint in ihrem Szenario wunderbar beobachtete Figuren, wie Donguri, Nashis treuen Dackel, die drei Keiba Brothers (Keiba bedeutet Pferdewetten auf Japanisch), die ihre Tage damit verbringen, auf Pferde zu wetten und im Café Zinho zu sitzen oder deren Ehefrauen, die Sentou Sisters (Sentou: Badehaus), die übers Badehaus herrschen und 
Nashi zunächst nicht hineinlassen wollen.

Sie alle sind eine Hommage an die freundlichen Menschen Kyotos, die Jénay Vogel erleben durfte. «Für mich sind es kleine Helden», sagt sie, «da sie meist schwierige Lebenssituationen mit einem Lächeln und einer gewissen Leichtigkeit meistern und dabei immer ein freundliches Wort für andere Menschen haben.»

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MAster Kunst

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«Der Ton zieht dir den Boden unter den Füssen weg»

In seiner Abschlussarbeit für den Master Kunst setzt Mathias Hauser Schallwellen in der Peterskirche Luzern so ein, dass sie körperlich spürbar werden. Angenehm ist das nicht, aber sehr spannend – und die Erklärung dafür hoch theoretisch.

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Mathias Hausers Abschlussarbeit für den Master Kunst «The Sound is Acting» kann man sich auf zwei Arten nähern: ganz im Augenblick, im eigenen Erleben; oder theoretisch und sehr rational. Emotional geht es so: Wer die Peterskapelle in Luzern betritt, hört ein tiefes, sonores Brummen, zuweilen versetzt mit einem rhythmischen Klacken, wie das Ticken einer Uhr. Wer sich in den runden Kirchenraum begibt, merkt: Der Ton verändert sich je nach Standpunkt, aber auch durch die Bewegung selbst.

«Es ist in einem Moment beängstigend, beklemmend», sagt der 31-jährige Zürcher, «zwei Schritte weiter kann es rein und befreiend sein.» Man spürt den Ton körperlich, vom Kopf bis zu den Zehen. Ähnlich vielleicht wie man es von Popkonzerten kennt, wenn man sehr nahe an die Lautsprecherboxen steht. «An manchen Punkten im Raum zieht es dir auch den Boden unter den Füssen weg, du glaubst zu schweben.» Aber Hauser ist ehrlich genug, zu sagen: «Das Beklemmende dominiert.»

Wer das Phänomen verstehen will, muss dem Absolventen in die Tiefen der Akustiktheorie folgen. Er setzt Schallwellen in einer Länge ein, die genau jener der Kapelle entspricht. «Das kann dazu führen, dass die Schallwellen steckenbleiben», erklärt er, «dann schaukeln sie sich auf, werden sehr laut. Oder löschen sich mit anderen Wellen gegenseitig aus.» Für einen anderen Raum müsste er also andere, auf diesen Raum zugeschnittene sogenannte Amplituden einsetzen, um denselben Effekt zu erreichen. Hauser stellt klar: «Der Besucher braucht von der Theorie aber nichts zu wissen.»

Mit der Arbeit über Klang ist Hauser zu seinen Ursprüngen zurückgekehrt. Schon als Jugendlicher machte er Musik, noch heute spielt er in verschiedenen Formationen und gibt Gitarrenunterricht. Nach dem Bachelor in Kunst & Vermittlung arbeitete er bei SRF/tpc als Streaming-Operator, entwarf einen Kinderrundgang im Klangmaschinenmuseum in der Seidenfabrik Dürnten. Im Master-Studium Kunst war er fasziniert von der Malerei, arbeitete sich in Techniken ein, genoss es, wieder analog unterwegs zu sein und eine neue Technik zu erforschen.

Doch dann hatte Mathias Hauser das Gefühl, das Thema für sich ausgeschöpft zu haben, und kehrte in seiner Masterarbeit zu seinen Anfängen zurück, zur Auseinandersetzung mit dem Schall. «Mich interessieren besonders der Ursprung eines Klanges sowie dessen physikalische Eigenschaften. Hier verorte ich auch meine persönliche Schnittstelle von Klang und Kunst.» Ihn fasziniert, auf wie vielen Ebenen man Schallwellen einsetzen kann, sie seien ungeheuer stark: «Schallwellen können töten. Im Kalten Krieg hat man sogar versucht, sie als Waffen einzusetzen. Komponist Arvo Pärt meinte einst, wenn dich der Klang töten kann, dann sei vielleicht auch das Gegenteil möglich.»

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