Die Zukunft der Sozialen Arbeit braucht Fachpersonen, die selbstorganisiert neue Konzepte entwickeln und Wissen effizient und zielgerichtet erschliessen.
Studierende, Dozierende und Fachpersonen aus der Praxis der Sozialen Arbeit entwickeln den Studiengang gemeinsam laufend weiter – auf Augenhöhe und in engem Austausch untereinander.
Der Studiengang führt zum anerkannten und berufsbefähigenden Bachelor in Sozialer Arbeit. Er lädt ausdrücklich zu individuellen Ausprägungen und dem Setzen persönlicher Schwerpunkte ein. Die Studierenden entscheiden in der Lerngruppe und individuell, gemeinsam mit Lernbegleiter*innen aus Hochschule und Praxis, wie sie ihr Studium gestalten möchten. Dabei stehen Forschendes Lernen, Praxisbezug, digitale Kompetenzen und Nachhaltige Entwicklung im Zentrum. Wissensbestände werden zielgerichtet und anhand persönlicher Schwerpunkte nutzbar gemacht. Dieses zukunftsweisende Modell ruft nach Studierenden, Dozierenden und Praxisorganisationen, die sich gemeinsam auf die Herausforderung einlassen und sich so fit machen für die soziale Berufswelt von morgen.
Der Studiengang richtet sich an offene, kreative Persönlichkeiten, die neugierig sind und selbstorganisiert arbeiten und lernen möchten. Als Hochschule geben wir unseren Studierenden neben dem Fachwissen auch Methoden mit auf den Weg, mit denen sie Veränderungen antizipieren und sich an neue Bedingungen in ihren künftigen Arbeitsfeldern anpassen können.
Der Schwerpunkt liegt aber nicht auf der Vermittlung von Inhalten. Die Studierenden erarbeiten sich die Inhalte durch Forschendes Lernen mit Unterstützung der Lernbegleiter*innen aus dem Kreis der Dozierenden und Praktiker*innen selbst. Beim Forschenden Lernen wird vorhandenes Wissen nicht einfach angesammelt, sondern eigenverantwortlich mittels verschiedener Methoden in einem dynamischen Prozess erarbeitet. Dabei wird projektbezogen und anhand von Fallbeispielen gearbeitet. Die Praxisausbildung kann ebenfalls individuell gestaltet werden und ist eng mit dem Forschenden Lernen verzahnt.
Der Studiengang bietet folgende Nebenvertiefungen an:
- Im Minor Nachhaltige Entwicklung setzen sich die Studierenden kritisch und reflexiv mit der ökologischen, der sozialen und der ökonomischen Nachhaltigkeit sowie der gegenseitigen Abhängigkeit der drei Dimensionen auseinander.
- Im Minor Digitalisierung und Soziale Arbeit bearbeiten die Studierenden Herausforderungen der Digitalisierung, die Fachpersonen der Sozialen Arbeit in der Praxis begegnen.
Das agile und selbstorganisierte Lernkonzept des Studiengangs erfordert von den Dozierenden ein neues Rollenverständnis: Steuerung und Vermittlung treten in den Hintergrund, und sie werden zu Begleiter*innen und Expert*innen auf Augenhöhe.
Das Studium beginnt mit dem Onboarding. Dieses dient dazu, den Studierenden Orientierung zu bieten, sie an das Lernkonzept heranzuführen und sie im Sinne der Selbstorganisation arbeitsfähig zu machen. Es geht darum, agiles Arbeiten und die Grundlagen des Studiums kennenzulernen, sich der Praxis und Theorie der Sozialen Arbeit anzunähern und die Praxisforschung vorzubereiten. Die weiteren Ausbildungsteile:
- Praxisforschung/-intervention: Bereits im zweiten Semester bearbeiten sie in Gruppen anhand von realen und aktuellen Fragestellungen verschiedene Aspekte des Berufsfelds und eignen sich so das notwendige Wissen und die entsprechenden Kompetenzen an.
- Fallstudien: Die Studierenden erarbeiten sich die Grundlagen anhand typischer Fallstudien. So orientieren sie sich in verschiedenen Disziplinen und verknüpfen Handlungstheorie und Methodik Sozialer Arbeit mit interdisziplinären Grundlagen aus den Bezugswissenschaften.
- Praxisausbildung: Die Ausbildung in der Praxis Sozialer Arbeit kann individuell gestaltet werden. Neben einem Praktikum in einer anerkannten Praxisorganisation sind auch selbstgewählte Einsätze in neuen Praxisfeldern und Praxisprojekte möglich.
- Profilbildung: Teils projektorientiert in Gruppen, teils individuell erwerben die Studierenden die fachlichen Fähigkeiten und vertiefen sie. Dieser Studienabschnitt orientiert sich stark am persönlichen Profil.
- Finale: Zum Schluss ihrer Ausbildung erarbeiten die Studierenden eine Bachelor-Arbeit, die ihrem individuellen Profil entspricht.
- Daneben gibt es mit den Ergänzungen Angebote «à la carte», zum Beispiel Online-Lernprogramme, Wahlpflichtmodule oder selbst entwickelte und organisierte Module der Studierenden. Dabei wird Wissen zu Themen wie Grundlagen empirischer Sozialforschung, Geschichte der Sozialen Arbeit oder wissenschaftliches Schreiben bereitgestellt, das individuell abgerufen und angeeignet werden kann.
Der Studiengang ist auf die Regeldauer von acht Semestern ausgelegt. Dies entspricht durchschnittlich 22.5 ECTS-Punkten pro Semester und damit einem Teilzeitstudium.
Der neue Studiengang nimmt etwas auf, was aus heutiger Sicht in der Zukunft liegt. Die Chance des partizipativen Studiengangs liegt in seiner Offenheit und darin, dass sich selbstorganisierende und partizipative Elemente ergänzen. – Edith Lang, Leiterin Dienststelle Soziales und Gesellschaft des Kantons Luzern
Im neuen Bachelor ist die Selbstorganisation sehr wichtig. Es gibt eine Grundstruktur, aber dann bestimmst du selbst: Welches Thema bearbeite ich wann und wie? Der neue Studiengang bereitet also gründlich auf das eigenständige Arbeiten vor. – Lea Estermann, Soziokulturelle Animatorin bei ITOBA
Die Zukunft gehört den Führungskräften, denen es gelingt, ihre Mitarbeitenden für die Erreichung der Ziele zu begeistern sowie deren Eigenverantwortung und Selbstorganisation zu wecken und zu stärken. Offenheit, Kommunikation und agile Organisationsformen spielen dabei eine zentrale Rolle. – Andreas Grütter, Geschäftsführer Compass Hubelmatt
Gemeinsam mit Fachpersonen aus der Sozialarbeit, der Soziokultur und der Sozialpädagogik ist die Idee entstanden, im Behindertenbereich neue Wege einzuschlagen. So ist luniq als Pilotprojekt entstanden. Wir schauen über den Tellerrand hinaus, denken Herausforderungen und mögliche Lösungen breit und unkonventionell und entwickeln interdisziplinär neue Konzepte. Das ist zukunftsfähig! – Caroline Rey Soziokultur / Fleur Matson Sozialpädagogik / Kevin Duss Sozialpädagogik, luniq
Die Soziale Arbeit ist – wie viele andere Professionen auch – einem zunehmenden Wandel unterworfen. Sie erschliesst sich immer neue Arbeitsfelder und etabliert sich in der Bearbeitung interdisziplinärer Herangehensweisen zur Lösung von aktuellen gesellschaftlichen Fragestellungen. Die raschen und permanenten Veränderungen rufen zudem nach neuen Herangehensweisen und Prozessen. Die Digitalisierung bietet neue Chancen, birgt aber auch Risiken, die noch weitgehend unerforscht sind. Die Pandemie hat das gesellschaftliche Zusammenleben massgeblich verändert. Die neue Arbeitswelt überfordert viele Menschen und ruft nach Unterstützungsmassnahmen. Wie genau die Herausforderungen für die zukünftigen Fachpersonen der Sozialen Arbeit aussehen, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Im Studium lernen die Studierenden, den Herausforderungen der Zukunft mit innovativen Lösungen zu begegnen.
Die zukünftigen Fachkräfte aus dem Studiengang bringen die notwendigen Fähigkeiten mit, um in allen klassischen Bereichen der Sozialen Arbeit tätig zu sein. Zudem bringen sie Kompetenzen mit, welche sich besonders bei der Bearbeitung neuer Herausforderungen, gerade auch an den Schnittstellen zu anderen Professionen, bewähren werden.