Das Klima verändert sich. Das sagt nicht nur die Wissenschaft. Es ist eine auch in der Schweiz schon heute erlebbare Tatsache, die uns vor grosse Herausforderungen stellt. Gletscher schmelzen, Arten sterben aus und Wetterextreme häufen sich. Heftige Niederschläge führen zu Überschwemmungen, lange Hitzewellen zu Dürren, was unter anderem den Tourismus und die Nahrungsmittelproduktion auch in der Schweiz schon heute an ihre Grenzen führt.
Die Gründe dafür sind bekannt. Seit Beginn der industriellen Revolution, die uns unbestritten viel Gutes gebracht hat, gerät das Ökosystem zusehends aus dem Gleichgewicht und ächzt unter der Last, die der Mensch ihm seit Jahrzehnten laufbürdet. Unser bisheriges Konsumverhalten trägt massgeblich zu diesem Spannungsfeld bei, insbesondere, was unser Energiebedarf betrifft.
Das Problem: Wir alle brauchen Energie. Viel Energie. Etwa um Räume zu heizen, um in kurzer Zeit von A nach B zu gelangen, um auch nach Sonnenuntergang nicht im Dunkeln sitzen zu müssen, um unsere Smartphones, Tablets und PCs am Laufen zu halten, etc. pp. Und genannter Bedarf steigt mit dem Anstieg der Weltbevölkerung und der fortschreitenden Digitalisierung weiter an.
Seit bereits geraumer Zeit nutzt der Mensch zur Energiegewinnung nun primär fossile Brennstoffe, wie Braunkohle, Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl. Bei deren Verbrennung werden Treibhausgase freigesetzt, so etwa Kohlendioxid (CO2), ein Gas, das massgeblich für die Erderwärmung und den Klimawandel verantwortlich ist. Die Folgen: Ein Leben, wie wir es heute kennen, wird auch bei uns in der Schweiz absehbar nicht mehr möglich sein, jedenfalls dann nicht, wenn wir an dieser Praxis unbeirrt festhalten.
Ist die Welt noch zu retten? Ja, das ist sie. Gewusst wie und im lösungsorientierten Miteinander von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Davon sind die Expertinnen und Experten der Hochschule Luzern – Technik & Architektur überzeugt. Dies verlangt indes nach einer Anpassung unseres bisherigen Konsumverhaltens sowie einer Abkehr von fossilen Brennstoffen, nicht im Irgendwann, sondern jetzt. Denn die Zeit drängt.
Das Übereinkommen von Paris, das von der Schweiz und weiteren 194 Staaten unterzeichnet wurde, sowie die Energiestrategie 2050 des Bundes sind genau dem verpflichtet. Mit Netto-Null soll sichergestellt werden, dass der Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre nicht weiter steigt. Dazu soll so viel CO2 aus der Atmosphäre entnommen werden, wie produziert wird (Klimaneutralität). Die globale Durchschnittstemperatur soll so auf unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden, womit sich die Risiken und existenzbedrohenden Auswirkungen des Klimawandels auf ein annehmbares Niveau reduzieren lassen.
Was es dazu braucht? Vorab die Bereitschaft zum beherzten Handeln aller (Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie, Politik und Gesellschaft). Und es bedarf darüber hinaus einer Vielzahl innovativer, technischer Lösungen, die ökologisch und ökonomisch tragfähig sind und auch im gepflegten Zusammenspiel richtig gut funktionieren.
Der Meisterung genau dieser Herausforderung stellt sich die Hochschule Luzern – Technik & Architektur. Ihre Expertinnen und Experten aus den Bereichen Technik und Bau stellen sich ihr interdisziplinär im Dienst und Auftrag der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage vermitteln sie in der Aus- und Weiterbildung nicht nur das passende Rüstzeug zukünftiger Ingenieurinnen und Ingenieure, die damit die Herausforderungen von morgen meistern können, sondern bringen ihr fundiertes Know-how auch anwendungsorientiert im Bereich Forschung und Entwicklung ein. Ihre Netto-Null-Themenlandschaft zeugt exemplarisch von der Breite und Tiefe ihrer diesbezüglichen Expertise.
Energieeffizienz, Suffizienz, Dekarbonisierung, erneuerbare Energien und Technologien zur CO2-Reduktion sind dabei wichtige Handlungsfelder, die von genannten zusammen mit Lernenden und Auftraggebenden mit grosser Innovationskraft und Tatendrang anwendungsorientiert bestellt werden (siehe Projektbeispiele). Und genau das schafft im Ergebnis dann nicht nur bleibenden Mehrwert, sondern macht in der Tat selbst für alle Beteiligten Sinn und Freude. Und dies nicht nur situativ, sondern mit dem Blick in die Zukunft auch langfristig.
Ingenieurin oder Ingenieur sollte man sein, stimmt's?