Erfahrbarkeit von Materialität
Durch die Berührung von Oberflächen entsteht der erste haptische Zugang zu Produkt und Architektur. Diese erfahrbare, weil körperliche Präsenz des Materials trägt massgeblich zur Wirkung des Objekts bei. Was wir sehen, berühren, riechen und hören weckt in uns Erinnerungen und Assoziationen. Mitunter leisten diese emotionalen, nicht verallgemeinerbaren Aspekte von Materialität ihren Beitrag zu unserer kulturellen Verankerung.
Eine geschärfte Beobachtung, mit der wir methodisch und mit allen Sinnen die Materialität eines Ortes oder eines Objekts entdecken und bewusst machen, ist zentral. Die Wechselwirkung aus Wahrnehmung, Beobachtung und dem Wissen von Werkstoffeigenschaften, Herkunft und Verarbeitung eröffnet ein Handlungsfeld für sinnstiftende Anwendungen.
Materialien reagieren auf dynamische Prozesse: Auf einer Betonwand bilden sich Algen. Kunststoff wird mit der Zeit spröde. Holz färbt sich in der Sonne silberfarben. Auf der Putzoberfläche bleibt der Kellenschlag erkennbar.
Die Gebrauchsspuren auf einem Gegenstand erzählen eine Geschichte. Diese Sprache des Materials vermittelt eine Realität, die wir als Menschen in unserer körperlichen Anwesenheit vielschichtig wahrnehmen können.
Paper: Colour in Relation
Der Publikationsbeitrag der Hochschule Luzern – Design Film Kunst für die AIC Farbkonferenz beschreibt die Zusammenhänge von Wahrnehmungsprozessen und Farbe. Farbe wird dabei als komplexes Phänomen betrachtet: Nähe und Distanz, Licht und Schatten, Lichtverhältnisse zu unterschiedlichen Tageszeiten oder auch die Perspektiven der Betrachtung sind relationale Aspekte, die Farbe in ihrer Wirkung verändern.
Colour in relation – Relations between the perception and design of architectural surface and its context. AIC Midterm Meeting Color and Landscape, Buenos Aires, Argentina.
Paper: Colour in Relation (PDF)
Lehre: Atmosphäre, Farbe, Licht und Material
Jeder reale Ort weist eine Summe spezifischer Charakeristika auf, die den Ort als solchen beeinflussen, prägen oder gar dominieren. Die Summe dieser Parameter nennen wir Atmosphäre. Das Modul AFLMA des Instituts für Innenarchitektur will die einzelnen Komponenten der Atmosphäre – Farbe, Licht und Material – analytisch und sensorisch untersuchen und ihre räumlichen Gestaltungspotenziale erproben.
Jahrbuch IA 2019/20
Jahrbuch IA 2018/19