1. Warum braucht es eine Weiterbildung in Rechtsgrundlagen im Maschinen- und Anlagenbau?
Das Thema Rechtsgrundlagen wird in der Ausbildung der Maschineningenieur:innen, wenn überhaupt, nur am Rande adressiert. Die Folge ist, dass den Ingenieur:innen in ihrem Arbeitsalltag das praktische Rüstzeug fehlt, rechtliche Vorgaben innerhalb der Geschäftsprozesse sicher und effizient umzusetzen. Die Swissmem, der Branchenverband des Maschinen- und Anlagenbaus, ist für die Firmen oft erster Ansprechpartner bezüglich Unterstützung in diesen Belangen. Sie verfügt über eine eigene Weiterbildungsorganisation, der Swissmem Academy. Ein Kurs in diesem Themengebiet bietet sie jedoch nicht an. Auch schweizweit gibt es kein vergleichbares praxisorientiertes Angebot. Die Hochschule Luzern hat sich entschlossen, diese Angebotslücke zu schliessen.
2. Was ist der Mehrwert für Teilnehmende?
Die Teilnehmenden erhalten einen kompakten und aktuellen Überblick über die Rechtsgrundlagen im Maschinen- und Anlagenbau in den verschiedenen Wirtschaftsräumen. Zusätzlich erfolgt eine praxisorientierte Auffrischung des vorhandenen theoretischen Wissens an verschiedenen Fallbeispielen. Dies führt zu einer echten Befähigung der Teilnehmenden, das Erlernte auch erfolgreich und damit wirksam im eigenen beruflichen Umfeld anzuwenden. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieses CAS erwirbt man ein Zertifikat als «CAS Maschinensicherheits- /CE-Expert:in». Dies erhöht die Attraktivität der Teilnehmenden am Arbeitsmarkt spürbar. Expert:innen in diesem Gebiet sind rar.
3. Was macht das neue Angebot einzigartig?
Es ist die Zusammenstellung der Themen, also der Mix. Hier wird sowohl in der Vermittlung bewusst auf eine solide fachliche Basis geachtet als auch auf einen steten Transfer in die Praxis, in Form von Übungen, Laborversuchen und Projektarbeiten.
4. An wen ist das Angebot gerichtet?
Das Angebot richtet sich an alle Projektleitenden und Produktverantwortlichen in der Branche des Maschinen- und Anlagenbaus. Zudem ist der CAS auch für Qualitäts- und Sicherheitsbeauftragte in Unternehmen der Branche eine wertvolle Bereicherung.
5. Wie entwickelt sich die Branche in Bezug auf die Themen Digitalisierung oder Globalisierung weiter?
Die Globalisierung ist ein wenig aus dem Fokus geraten, gegenüber dem aktuellen Thema Digitalisierung. Aber gerade die rechtlichen Rahmenbedingungen in den verschiedenen Wirtschafträumen entwickeln sich dynamisch und sie müssen, ohne Wenn und Aber eingehalten werden.
6. Auf was freuen Sie sich am meisten im Hinblick auf die Programmleitung der neuen Weiterbildungsprogramme?
Als erfahrener Dozent mit einer jahrzehntelangen Industriekarriere ist es mir immer eine besondere Freude gewesen Wissen weiterzugeben und die Menschen in meinem Umfeld zu begleiten und zu unterstützen in ihrem eigenen Weiterentwicklungsprozess. Dies lässt sich in der beruflichen Weiterbildung nahtlos fortsetzen, was ein schönes Erlebnis ist.
7. Ihr Werdegang?
Als promovierter Maschineingenieur habe ich meine Berufskarriere bei der ABB in Baden begonnen. Dort durchlief ich verschiedene Funktionen von Labor über Technik zum Marketing und Vertrieb. Seit über 10 Jahren bin ich nun als hauptamtlicher Dozent an der Hochschule Luzern - Technik & Architektur tätig. Neben den Lehrtätigkeiten in der Bachelor- und Masterausbildung sowie der Weiterbildung, bin ich zu einem grösseren Teil in der angewandten Forschung und Entwicklung tätig. Dabei unterstützen mein Arbeitsteam und ich Schweizer Unternehmen ihr Produktportfolio innovativ zu erweitern und damit ihre Marktposition zu festigen. Diese Kombination aus Lehre und aktiver Forschung und Entwicklung ist sehr befriedigend.
8. Gibt es spannende Labors, Exkursionen oder Räumlichkeiten, die Teilnehmende erwarten dürfen?
Der CAS Rechtsgrundlagen im Maschinen- und Anlagenbau findet in den Räumlichkeiten der Hochschule Luzern - Technik & Architektur in Horw statt. Neben den Theorielektionen werden Workshops durchgeführt. Dazu werden auch die Labore der Hochschule genutzt. Dies fördert den Transfer der erlernten Theorie in die Praxis und wird von den Teilnehmenden sehr geschätzt.
9. Wie interdisziplinär ist die Weiterbildung?
Die Branche des Maschinen- und Anlagenbaus ist sehr gross und vielfältig. Die Teilnehmenden bringen unterschiedliche Ausbildungswege, Berufs- und Lebenserfahrung mit. Es nehmen Techniker, Maschineningenieurinnen und Promovierte Akademiker in Managementpositionen teil. Ein besonderer Nutzen für die Teilnehmenden entsteht durch eben diese Heterogenität in der Zusammensetzung. Dies wird in den Workshops deutlich, welche im CAS Rechtsgrundlagen im Maschinen- und Anlagenbau konsequent im Anschluss an jede Theoriesequenz zur Anwendung kommen. In jeweils bunt gemischten Gruppen werden Themen praxisnah vertieft. Dabei bringen die Teilnehmenden Fragestellungen und Erfahrungen aus ihrem eigenen Berufsumfeld ein. Der Mehrwert der verschiedenen Berufswege und Disziplinen wird hier besonders wirksam.
Es entsteht dabei auch ein Netzwerk, das für fehlendes Wissen auch nach dem CAS angezapft werden kann.
Vielen Dank und viel Erfolg mit dem neuen CAS!
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