In der Übersicht
In Olten wurde der Methodenkoffer der Quartierentwicklung im Kontext der Innenstadtaufwertung angewendet. Was für Wohnquartiere mit besonderen Herausforderungen entwickelt wurde, funktioniert auch für die Standortentwicklung in kleinstädtischen Zentren. Zentrumsentwicklung ist keine reine Marketingproblemstellung. Vielmehr geht es um eine gemeinsame Entwicklung der baulichen Infrastruktur, der ökonomischen Rahmenbedingungen und der "weichen" Aspekte, welche ein Stadtzentrum ausmachen. Unter die "weichen" Aspekte fallen soziale Bedürfnisse, Identität (die sich z.B. im "Image" äussert) und die Funktion der öffentlichen Räume als Begegnungs-, aber auch Aushandlungsorte. Ein lebendiges Zentrum braucht ein Gleichgewicht zwischen ökonomischen Angeboten, Wohnnutzungen und kultureller Belebung.
Die Quartierentwicklung Innenstadt übernimmt dabei die Rolle als "Scharnier" zwischen Stadtverwaltung und den Akteurinnen und Akteuren in der Innenstadt. Zudem vernetzt sie Initiativen in der Innenstadt und unterstützt diese. Ihre Funktion besteht in der Vermittlung, Kommunikation, Koordination und praktischen Unterstützung. Sie ermöglicht die Mitwirkung der Bevölkerung und nutzt deren Ressourcen (Vereine, Kultur, ehrenamtliches Engagement, Kirchen, etc.) für den Prozess. Der Quartierentwickler tritt nicht als Berater und Experte auf, sondern als Vermittler. Die Erfahrung zeigt, dass es dabei von Vorteil ist, von ausserhalb zu kommen und nicht "Bestandteil des Systems" zu sein.
Für das 30%-Mandat wurde als Bestandteil der vom Stadtrat verabschiedeten "Strategie Innenstadt" mit Tom Steiner für zwei Jahre (2012-2013) ein externer Fachmann beauftragt. Durch die Mandats-Form war die Quartierentwicklung nahe bei der städtischen Verwaltung, wurde jedoch von der Bevölkerung durchaus als eigenständig wahrgenommen.
Quartierentwicklung ist eine Kommunikationsaufgabe. Die Zielsetzungen, die Innenstadt Olten als Einkaufs- und Kulturstandort zu stärken und die Lebensqualität für die Bevölkerung zu sichern wurde mit der allgemein anerkannten Leitidee der "Belebung" kommuniziert.
Kernelemente der Quartierentwicklung Innenstadt waren:
- Netzwerkbildung
- Mitwirkungsveranstaltungen ("Innenstadt-Treff")
- Ideenwettbewerb mit "Marktplatz der Ideen" Unterstützung bei der Umsetzung der Ideen
- Einsitz in Verwaltungsgremien
- Kommunikation (Medienarbeit, Internetpräsenz, Informationen)
- Begleitung des Umbaus der Kirchgasse
- Eröffnungsfest der Kirchgasse
- Nutzung weiterer Veranstaltungen wie "Stadtlesen" als Plattformen
Als Erfolge der Quartierentwicklung Innenstadt sind besonders der Aufbau einer konstruktiveren Kommunikation zwischen Verwaltung und Quartierakteuren sowie die erfolgreiche Durchführung der partizipativ angelegten Anlässe und Foren zu nennen. Dadurch konnten eine positive Grundstimmung gegenüber den notwendigen Veränderungen in der Innenstadt sowie ein Bewusstsein für die Verantwortung aller Beteiligten an einer Belebung der Innenstadt gefördert werden.