In der Übersicht
In Studie wurden Unterschiede zwischen erlaubter und faktischer Ablösung von den Eltern durch deren jugendliche Kinder in den Lebensbereichen Freundschaft, Bewegungsfreiheit, Vergnügungen und Lebensführung untersucht. Zu deren Erhebung wurde mittels eines geschichteten Klumpenverfahrens eine für die Zentralschweiz repräsentative Stichprobe von jungen Frauen (n=309) und jungen Männern (n=370) im Alter zwischen 18 und 25 Jahren gezogen. Anhand eines aus 29 Items bestehenden Fragebogens wurden relevante Ablösungsaktivitäten retrospektiv erfragt und anschliessend einer inferenzstatistischen Auswertung unterzogen.
Die Ergebnisse der Studie belegen signifikante Unterschiede zwischen erlaubter und faktischer Ablösung von den Eltern in den Bereichen Bewegungsfreiheit, Vergnügungen und Lebensführung, aber nicht im Bereich Freundschaften. Es liessen sich geschlechtsspezifische Unterschiede im Elternhandeln in den Bereichen Freundschaften und Lebensführung nachweisen. In den Bereichen Bewegungsfreiheit und Vergnügungen scheinen Eltern Mädchen und Jungen dagegen nicht unterschiedlich zu behandeln. Diese Befunde stützen die intermediäre Position in der Genderforschung, wonach die Verortung von Heranwachsenden im gesellschaftlich etablierten System der Zweigeschlechtlichkeit für beiderlei Geschlechter sowohl Erfahrungen von Gleichheit als auch Ungleichheit bedeuten.