In der Übersicht
Die Alterung der Bevölkerung und die damit verbundenen demografischen, finanziellen und sozialen Auswirkungen ist auch in Europa eine treibende Kraft für gesellschaftliche Veränderungen. Eine besondere Herausforderung besteht darin, dass der demografische Wandel noch kaum wahrgenommen wird, da die Entwicklung schleichend und unbemerkt voranschreitet. Besonders betroffen ist der europäische Alpenraum. Im INTERREG IV B Projekt DEMOCHANGE des Alpine Space Programmes der europäischen Union haben im Zeitraum von drei Jahren (2009 – 2012) Partner aus fünf Ländern konkrete, lokal angepasste Strategien in zehn Modellregionen ausgearbeitet. Schwerpunktmässig fokussierte das Projekt DEMOCHANGE darauf, Wissenslücken zu aktuellen Entwicklungen des demografischen Wandels im Alpenraum aufzuarbeiten, das Verständnis für den Einfluss des demografischen Wandels in Regionen des Alpenraumes zu verbessern, Massnahmen im Umgang mit dem demografischen Wandel in den Modellregionen zu entwickeln und umzusetzen sowie Erkenntnisse zu gewinnen, wie Behörden und Bevölkerung für eine Thematik wie den demografischen Wandel sensibilisiert werden können. Verantwortlich für die Projektleitung waren in der Modellregion Nidwalden das Institut für Soziokulturelle Entwicklung der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, in der Modellregion Seetal INTERFACE Politikstudien Forschung, Beratung, Luzern. Im Projekt DEMOCHANGE konnte dank der Sensibilisierung von Politik, Behörden und der breiten Bevölkerung erreicht werden, dass ein Thema, das sich noch kaum im konkreten Lebensalltag zeigt, diesen aber in den kommenden Jahrzehnten massgeblich beeinflussen wird, in den beiden Modellregionen proaktiv angegangen wird. Gezeigt hat sich, dass bei Querschnittthemen wie dem demografischen Wandel ein systematisches und ressortübergreifendes Vorgehen angezeigt ist. Sinnvoll ist, die Projektorganisation prozesshaft, abgestimmt auf die Voraussetzungen und Bedürfnisse der jeweiligen Region zu entwickeln. Entscheidend war daher, einerseits die Behörden und die Bevölkerung über die Thematik des demografischen Wandels zu informieren, andererseits lokal angepasst Massnahmen partizipativ zu entwickeln und umzusetzen, um das Thema in den Modellregionen breit abzustützen und zu verankern. Wichtig war dabei, auf Bestehendem aufzubauen und Synergien zu nutzen. Voraussetzung für die Sensibilisierung der Behörden war die Analyse, Aufbereitung und verständliche Darstellung der demografischen Daten. Damit konnte aufgezeigt werden, wie die zukünftigen demografischen Entwicklungen in den Modellregionen sein werden. Denn gerade bei Top down initiierten Prozessen sind Interesse und Betroffenheit häufig nicht vorhanden bzw. nicht bewusst und müssen durch gezielte Informationen und Aktivierungen erst geschaffen werden.