In der Übersicht
Die Studie der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, welche im Auftrag des Hilfsvereins für Psychischkranke Kanton Luzern (heute: traversa, Netzwerk für Menschen mit einer psychischen Erkrankung, www.traversa.ch) durchgeführt wurde, analysierte die Angebots- und Bedarfssituation für psychisch erkrankte Eltern und ihre Kinder im Kanton Luzern aus der Sicht von Fachleuten aus dem Sozial- und Gesundheitswesen. Hierbei lag der Fokus zum einen auf der Problemwahrnehmung und dem Grad der Sensibilisierung der Professionellen, zum anderen auf deren subjektiver Einschätzung der Qualität und Quantität des Angebots sowie auf der Kooperation zwischen den beteiligten Leistungserbringern. Die Studie baute auf dem bisherigen Forschungstand zur Verbreitung der Problematik in der Schweiz auf und berücksichtigte die aus der Literatur bekannten spezifischen Problemstellungen der betroffenen Eltern und Kinder. Mit Hilfe einer Fragebogenstudie (n = 116) und vertiefenden qualitativen Experteninterviews (N = 10) wurde die Sichtweise der Fachleute im medizinisch-psychiatrischen (Gesundheitswesen) sowie im psychosozialen Versorgungssystem (Sozialwesen) für Kinder und/oder Erwachsene erhoben. Die Studie hat ergeben, dass die Versorgung der Zielgruppe als gut eingeschätzt wird, aber bei spezifischen Hilfs- und Unterstützungsangeboten Mängel ausgemacht werden. Bedeutend ist die Sensibilisierung der Fachleute für die Thematik sowie die institutionelle und fallweise Vernetzung der beteiligten Versorgungssysteme für Kinder und Erwachsene. Im Rahmen der Studie wurden elf Einzelmassnahmen benannt, mit denen die Situation von psychisch erkrankten Eltern und ihren Kindern im Kanton Luzern verbessert werden könnte.