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Gesundheitskompetenz bedeutet, relevante Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und anzuwenden. Eine Befragung in der Schweiz ergab, dass 38% der Bevölkerung eine niedrige und 11% eine mangelhafte Gesundheitskompetenz haben. Einer unzureichenden Gesundheitskompetenz liegt oft ein strukturelles Problem zugrunde. Zur Stärkung bedarf es daher Strategien, die neben dem Individuum auch die Strukturen berücksichtigen, in denen die Gesundheitsversorgung stattfindet und in denen Menschen Gesundheitsentscheidungen treffen. Da Personen mit tiefem sozioökonomisch Status (SES) oft eine geringere Gesundheitskompetenz haben, ist es wichtig, ihre Bedürfnisse zu verstehen und Massnahmen zu ergreifen. Eine niedrige Gesundheitskompetenz von Bevölkerungsgruppen hat auch negative wirtschaftliche Folgen für das Gesundheitswesen.
Das anvisierte Forschungsprojekt zielt darauf ab, den Beitrag sozialberatender Organisationen zur Förderung der Gesundheitskompetenz von Personen mit niedrigem SES zu untersuchen und darauf aufbauend Handlungsfelder zu identifizieren.