In der Übersicht
Die Baubranche ist einer der am wenigsten digitalisierten Wirtschaftszweige (vgl. McKinsey Global Institute Industry Digitization Index, 2015). Allein in der Schweiz sind fast 500'000 Personen im Bausektor beschäftigt und benötigen dringend ein "digitales Up-Skilling". Eines der Ziele ist es, Bildungsinstitutionen wie Bauen digital Schweiz / buildingSMART Switzerland (BdCH / BSCH) zu unterstützen, damit stufengerechte Aus- und Weiterbildungen entwickelt werden können. Das Projekt "Digital Competency Profiler (DCP)" baut auf der vom BdCH / BSCH bei drei führenden Experten in Auftrag gegebenen Studie "Competency Assurance Report & Proposal" auf. Die Ergebnisse der Studie sollen nun durch die Entwicklung des DCP in die Praxis umgesetzt werden, um Defizite bei den digitalen Kompetenzen von Fachkräften in der Bauwirtschaft zu identifizieren und Empfehlungen für den Schulungsbedarf zu geben.
Der DCP ist als Plattform konzipiert, die Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen dabei hilft, spezifische Rollenprofile für digitale Arbeitsweisen in der Baubranche zu definieren und die Kompetenzen der Beteiligten anhand eines Zielprofils zu messen. Die Plattform kann zum Beispiel für die Personalbeschaffung, die berufliche Beurteilung von Kompetenzen, die interne Weiterbildung oder die Bestimmung des besten Bildungsweges genutzt werden. Im Zusammenhang mit Hochschuleinrichtungen kann die Anwendung auch zur Ermittlung des Bildungsbedarfs verwendet werden, um geeignete Aus- und Weiterbildungsprogramme zu entwickeln. Zusammengefasst: Die Plattform soll, vergleichbar mit einer Suchmaschine, zur Kompetenzentwicklung und -sicherung im Bereich des digitalen Planens, Bauens und Betreibens genutzt werden.
Nutzer können über die Plattform einen Test absolvieren, um ihren aktuellen Kompetenzstand im digitalen Planen, Bauen und Betreiben zu ermitteln. Auf Basis eines definierten Zielprofils erstellt die Plattform eine automatisierte Gap-Analyse, um Stärken, Schwächen und Weiterbildungswünsche zu identifizieren. Die Anwendung basiert auf einer Wissensbasis ("Knowledge Utility"), die durch Data-Mining und Technologien der künstlichen Intelligenz erstellt wird, um Datenpunkte aus Ressourcen wie aktuellen Stellenbeschreibungen, Leistungsbeschreibungen oder der Use-Case-Management-Plattform (https://ucm.buildingsmart.org/) zu extrahieren und eine Datenbank mit digitalen Kompetenzen zu erstellen oder Profile für digitalbasierte Rollen zu definieren. Die Anforderungsprofile sollten dynamisch anpassbar sein, z.B. an projekt- und länderspezifische Definitionen, um flexibel auf sich verändernde Bedürfnisse reagieren zu können.