In der Übersicht
Die Grundlagen zur Bestimmung der Lastfaktoren, der Lastkombinationen, der Einwirkungen sowie weiterer Festlegungen für die Projektierung von temporären Tragwerken sind in den SIA-Normen nicht explizit geregelt. Schadenfälle in der Vergangenheit zeigen, dass z.B. Wind- oder Schneeeinwirkungen auf temporäre Tragwerke oft unterschätzt werden. Umgekehrt werden temporäre Tragwerke wie z.B. provisorische Brücken mit den gleichen Bemessungslasten wie die definitiven Tragwerke dimensioniert. Dies führt zu unnötigen Mehrkosten.
Auf der Basis der Bemessungsgrundlagen der Eurocodes und eines Verfahrens zur Kostenoptimierung und unter Berücksichtigung der Personensicherheit wird ein Nutzungsdauerfaktor in Analogie zum Versagensfolgefaktor eingeführt. Dabei wird das Vorgehen aufgezeigt und die verschiedenen Randbedingungen (Modell, Verteilung, statistische Parameter) und deren Einflüsse festgehalten. Primär werden die Einwirkungen aus Wind, Schnee und Strassenverkehr berücksichtigt. Für aussergewöhnliche Einwirkungen wie Erdbeben und Anprall wird die Anwendbarkeit geprüft, allenfalls erweitert und entsprechend diskutiert. Zielsetzung ist ein einzelner Nutzungsfaktor d.h. identisch für veränderliche oder ständige Einwirkungen, welcher einen Bezug zwischen dem Bemessungsdesign von 50 Jahren Nutzungsdauer (aktuelle Schweizer Normen) mit der Nutzungsdauer des temporären Tragwerks herstellt und von keinen anderen Parametern (Materialien, veränderliche oder ständige Lasten, Lastfallkombinationen) abhängig ist.