In der Übersicht
Willy Burkhard (1900‑1955) gehört zu den wegweisenden Komponisten der schweizerischen Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Seine Musik bewegt sich zwischen spätromantischen Ausdrucksformen und der Ausweitung tonaler Mittel weitgehend abseits damaliger avantgardistischer Strömungen. Davon zeugt sein umfassender Werkkatalog. Aber auch eine langwierige Krankheitsgeschichte ist Teil von Burkhards Leben und Wirken. Durch Zufall ist eine Sammlung von bis jetzt kaum bekannten und zumindest im Gesamten nicht zugänglichen Briefen Burkhards als Schenkung aus dem Privatbesitz der mit dem Komponisten eng befreundeten Familie Indermühle an die Musikbibliothek gelangt mit der Auflage, diese zumindest teilweise öffentlich zugänglich zu machen. Das Projekt nahm sich in Kooperation mit der Bibliothek dieser Aufgabe an: Es erfasste die Briefe nach wissenschaftlichen Kriterien und in Beziehung zu Burkards Biografie, evaluierte die Vorgehensweise einer digitalen Reproduktion und bereitete als solche eine Briefauswahl der Sammlung auf der Website der Bibliothek auf. Letztere ist unter der Rubrik «Sondersammlungen» aufgeschaltet. Die Erfahrungen dazu, sowohl inhaltlich wie archivalisch, wurden im Rahmen eines Referates an der ZHB Luzern (Brot&Wort) präsentiert und anhand zweier Fachartikel (Forum Musikbibliothek und Schweizer Musikzeitung) verschriftlicht.