In der Übersicht
Deckenstärken werden heute oftmals nicht aufgrund der eigentlichen Spannweiten dimensioniert. Zunehmend sind Aspekte entscheidend wie Schallanforderungen, Platzbedarf von eingelegten Leitungen (oftmals mit Kreuzungen) oder die partielle statische Schwächung, welche diese verursachen. Eingelegte Leitungen widersprechen der angestrebten Systemtrennung von Bauteilen mit unterschiedlicher Lebensdauer und den Prinzipien des zirkulären Bauens. Zudem wirken sie einschränkend auf die flexible Nutzung des Gebäudes bei Bedürfnisanpassungen. Wird die gebäudetechnische Verteilung nicht eingelegt, kommen oft abgehängte Decken zum Einsatz. Dies hat einen Einfluss auf die Innenraumhöhen und möglicherweise auch auf die Gebäudehöhen. Abgehängte Decken können einen bedeutenden Materialmehraufwand und Mehrkosten mit sich ziehen. Der Umgang mit Materialressourcen hat einen wesentlichen Einfluss auf die Ökobilanz des Gebäudes. Die Vermutung liegt nahe, dass ein durch Einlagen erhöhter Anteil Beton oder abgehängte Deckensysteme sich besonders nachteilig hinsichtlich der Grauen Treibhausgasemissionen von Bauten auswirken. Im Rahmen der Studie sollen positive und negative Auswirkungen von sichtbar geführten Verteilleitungen im Wohnungsbau untersucht und diskutiert werden. Es soll u.a. der Frage nachgegangen werden, ob der Verzicht auf Einlagen wieder statische Betondeckenstärken von 16 cm ermöglicht und ob dadurch einen Beitrag zur Steigerung der Nachhaltigkeit von Wohngebäuden geleistet werden kann.