In der Übersicht
Die Coronakrise bietet den äusseren Anlass, das Forschungsthema der Herstellung und Verwendung von Schutzbekleidung aufzugreifen.
Die soziale Haltung gegenüber jeder Form von Gewandung ist Folge komplexer kulturhistorischer Entwicklungen und niemals statisch. So verändert die Corona-Pandemie zur Zeit den Gebrauch von Gesichtsverhüllungen in Europa: Alltagsmasken zum Schutz vor Ansteckungen zu tragen, wird sich hier wahrscheinlich, ähnlich wie in Asien, als soziale Gepflogenheit etablieren. Und dies obwohl sich Europa spätestens seit dem 19. Jahrhundert und bis in die allerjüngste Vergangenheit hinein als eine «enthüllte» Gesellschaft verstand, nicht zuletzt in Abgrenzung zur islamischen Welt. Der kurzfristige Mangel an Schutzmasken und -kleidung sowie die Blockade bestellter und bezahlter Ware durch exportierende Länder macht gerade kleinen Ländern wie der Schweiz ihre Abhängigkeit von transnationalen Lieferketten deutlich bewusst. Das ITC-Vorprojekt dient dazu, die Grundlagen für weiterführende, miteinander verbundene und sich gegenseitig befruchtende Forschungsprojekte zum Design und zur Designgeschichte von Schutzkleidung in der Schweiz zu erarbeiten. Diese interdisziplinär und anwendungsorientiert angelegten Folgeprojekte sollen bei der Innosuisse (Design) und beim Nationalfonds (Designgeschichte) eingegeben werden.