In der Übersicht
Die Textilindustrie ist mit einem steigenden Volumen an Alttextilien konfrontiert, dem sog. ‘post-consumerwaste’, kurz PCW, die der Endkonsument nach der Gebrauchsphase zurückgibt. Dies ist der klassische Betätigungsbereich der Textilrecycler (wie Texaid). Dazu kommen Textilien aus Überproduktion, Rücknahmewaren oder Liquidationswaren, die bis anhin thermisch verwertet bzw. vernichtet wurden. Aus ökologischen und ethischen Bedenken ist dieses Verfahren für die Schweizer Textilindustrie keine Lösung mehr. Dieses Material stellt ein neues Marktpotenzial für Textilrecycler dar.
Im Forschungsprojekt Texcycle wurde die heute gängige Verarbeitung und Verwendung von textilem PCW grundlegend untersucht. Es konnten im Sinne einer Machbarkeitsprüfung erste Prozessoptimierungen und Produktkonzepte für das Material PCW aufgezeigt werden. Im vorliegenden Projekt Texcircle werden in einem exemplarischen, schweizerischen Cluster mit mehreren Partnern konkrete Lösungsvorschläge für die multifaktorielle Herausforderung der PCW-Nutzung entwickelt. Ziel ist es, den textilen Kreislauf innerhalb des Clusters zu schliessen. Das Projekt agiert auf den drei Ebenen von Vision, Prozess und Produkt, wobei diese Ebenen integriert vorangetrieben und wirtschaftliche, technische, ökologische und gestalterische Aspekte berücksichtigt werden. Gemeinsam mit den Partnern des Clusters wird basierend auf bestehenden und erarbeiteten Kriterien, Stakeholderanalysen und Ökobilanzergebnissen eine Vision erarbeitet. Prozesse innerhalb des Clusters werden abgestimmt und innoviert mit Fokus auf die Entwicklung feiner Garne. Schliesslich werden hochwertige und zielgruppengerechte Produkte entwickelt.
Das Projekt zeigt über den Cluster hinaus auf, welche Erfolgsfaktoren und Herausforderungen für zirkuläre PCW-Prozesse gelten, welche (neuen) Stakeholderrollen sich ergeben, und welche ökologischen und gestalterischen Kriterien für PCW-Rohstoffe, -Produkte und Verarbeitungsprozesse relevant werden.