In der Übersicht
Das Homeoffice hat sich in der Schweiz zwischen 2001 und 2018 vervierfacht. Im Jahr 2018 ging rund ein Viertel aller Erwerbstätigen dieser Arbeitsform nach. Von diesen arbeiteten ca. 45 % gelegentlich, 42 % regelmässig (mit einer Arbeitszeit von weniger als 50 %) und 13 % überwiegend (mit einer Arbeitszeit von mehr als 50 %) von Zuhause aus (Bundesamt für Statistik, 2019). Die von Bund und Schweizer Firmen getragene Work Smart Initiative attestiert dieser flexiblen Arbeitsform, dass Treibhausgase eingespart sowie die Familienzeit und die Arbeitsproduktivität erhöht werden sollen. Diese Potenziale sprechen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit an: Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft. Nach wie vor ist es eine zentrale Fragestellung der Verkehrs-, Raum und Sozialwissenschaften, welches Potenzial das Homeoffice tatsächlich entfalten kann. Diese grundsätzliche Fragestellung soll aus einem interdisziplinären Blickwinkel vor aktuellem Hintergrund neu beleuchtet werden: COVID-19 entwickelt sich nicht nur zu einer medizinischen, sondern auch sozialen, wirtschaftlichen und politischen Mega-Herausforderung. Wir können bereits in wenigen Monaten auf den wahrscheinlich umfassendsten Fall zur Veranschaulichung der Systemdynamik des Homeoffice zurückblicken. Ziel dieser Vorstudie ist es, ein entsprechendes Indikatorenset zur Bewertung des Potenzials zu entwickeln und, darauf aufbauend, ein umfassendes Forschungskonzept bei Forschungsförderinstitutionen einzureichen.