In der Übersicht
Nur ein Sechstel der rund 900 Zweit- und Ferienwohnungen am rechten Thunerseeufer wurde an Dritte zur Vermietung angeboten. Aus diesem Grund setzte sich die Projektträgerschaft das Ziel, die bestehenden Zweit- und Ferienwohnungen besser auszulasten, die Anzahl zur Vermietung stehender Wohnungen zu steigern, die regionale Wertschöpfung zu erhöhen und die Beziehungen zwischen Zweitwohnungsbesitzenden, Tourismusorganisationen und Gemeinden zu stärken. Hierfür wurden verschiedene Massnahmen erarbeitet und umgesetzt:
- Als zentrale Anlaufstelle für Anliegen und Informationen für Zweitwohnungsbesitzende wurde eine Informationsplattform (zweitwohnung-thunersee.ch) aufgebaut. Diese verfügt über aufbereitete Inhalte zu Themen wie Vermietung oder Kurtaxen.
- Um den Aufwand der Vermietung zu reduzieren, wurden Dienstleistungen konzipiert, die bei dabei entweder teilweise unterstützen oder aber die Gäste- und Wohnungsbetreuung ganz übernehmen. Die Services werden von einem lokalen Anbieter erbracht.
- Um das Angebot im Internet und auf Buchungsplattformen besser vermarkten zu können, wurden professionelle Bilder von zahlreichen Wohnungen erstellt. Dies war an Bedingungen geknüpft, wie z.B. der Verpflichtung, die Wohnung für mindestens drei Jahre zu vermieten. Zudem wurde nach dem Vorbild einer Initiative in einer anderen Destination im Berner Oberland eine Renovationsförderung für Zweitwohnungen installiert.
- In Bezug auf die Kommunikation und Beziehungspflege zu den Zweitwohnungsbesitzenden wurde vor allem auf die Informationsplattform sowie die direkte Anschrift gesetzt. Im Sommer 2020 wurden die Eigentümerinnen und Eigentümer zu Apéros eingeladen, um direkt und informell zu informieren und sich auszutauschen. Der Kommunikation wurde im weiteren Verlauf besondere Beachtung geschenkt. Mit einem Video mit Aufnahmen aus der Region wurden Eigentümerinnen und Eigentümer zur Vermietung wie auch zu häufigeren Besuchen motiviert.
Eine Messung der quantitativen Ziele des Projekts wurde vorgenommen, die Resultate können jedoch aufgrund der Auswirkungen der Coronapandemie nur mit grossen Vorbehalten mit Vorjahren verglichen werden. Was gesagt werden kann, ist, dass heute fünf Wohnungen dank den Vermietungsdienstleistungen zusätzlich vermietet werden, die gut ausgelastet sind. Aufgrund der dank dem Projekt geschaffenen Strukturen gibt es heute eine engere Zusammenarbeit unter allen Beteiligten und die Projektträgerschaft prüft aktuell, ob ein gemeinsames Folgeprojekt in Angriff genommen wird.
Das Institut für Tourismus und Mobilität der Hochschule Luzern – Wirtschaft begleitete das Projekt, das vom Bund und dem Kanton Bern im Rahmen der neuen Regionalpolitik finanziell unterstützt wurde. Die Aufgaben umfassten das Projektmanagement, die Konzeption und Durchführung von Workshops sowie die Evaluation des Projekts.
Weitere Informationen: www.zweitwohnung-thunersee.ch