In der Übersicht
In Phase I des SCCER FEEB&D wurde u.a. das Energiekonzept für das Dorf Uettlingen in Wohlen bei Bern erstellt. Massgeblichen Beitrag zum erfolgreichen Abschluss lieferte eine damals hier an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur entwickelte Methode zur Planung von Energiekonzepten. Diese methodische Aufarbeitung, die stark im systemischen Denken fusst, wurde nun bereits auf zwei weitere Projekte angewandt und weitere Projekte stehen in Aussicht.
Obwohl das Uettligen-Projekt erfolgreich und zur Zufriedenheit aller Beteiligten abgeschlossen werden konnte, zeigte sich doch, was Projektleiter in der Energiebranche ebenfalls erfahren: Erfolg bzw. Misserfolg von Projekten hat massgeblich mit der Dynamik der Projektbeteiligten und Interessensgruppen sowie den äusseren Gegebenheiten zu tun.
Klassische Managementansätze adressieren dies mit den bekannten Ansätzen zur Stakeholder-Analyse und einem entsprechenden Management. Komplexere Ansätze aus der Forschung versuchen die Dynamiken der Stakeholder-Strukturen nachzubilden und schliesslich zu verstehen. Oft kommen hierzu soziale Modellierung und (Computer-)Simulationen zum Einsatz.
Während solche neuartigen Ansätze in anderen Gebieten zielstrebig erforscht werden, ist dies im Bereich der Energieversorgung im besten Falle ein Randthema. Als die KTI (heute Innosuisse) neue Arbeitspakete im SCCER FEEB&D initiierte, die grundlegende und neuen Themen bearbeiten sollten, wurde aufgrund der oben dargestellten Umstände ein Teilpaket eingereicht, das den folgenden Fragen nachgehen sollte:
Wie lassen sich die Ansätze der Stakeholder-Analyse gewinnbringend in den an der Hochschule entwickelten Methodenkörper integrieren? Wie können Dynamiken aus diesen Stakeholder-Analysen spezifisch für den Bereich der Energieversorgungskonzepte abgeleitet werden? Gibt es Indikatoren die anzeigen, dass ein Projekt wahrscheinlicher auf Erfolgs- oder Misserfolgskurs ist? Welche Indikatoren sind dies? Lassen sich Projektdynamik und -positionierung im Umfeld frühzeitig und vorteilhaft beeinflussen? Im Fazit geht es somit um die Frage, wie man Energieumsetzungsprojekte erfolgreicher macht. Da die Antwort auf diese Frage den Einsatz von Ressourcen in Projekten verringert und die Schweizer Energiewende durch mehr erfolgreich umgesetzte Projekte beschleunigt, ist die Bedeutung dieser Frage für uns unstrittig.