Seeking Birdscapes

«Animal Sounds» beschäftigte sich mit der Wahrnehmung, Verortung, Verbalisierung von Tierstimmen, die unsere Soundscape prägen.

Kurzinformation

Departement:

Musik

Status:

Abgeschlossen

Zeitraum:

01.03.2019 - 13.03.2024

In der Übersicht

Das Projekt bestand aus drei exemplarischen Fallstudien. Es untersuchte zum einen die auditiven Eindrücke, die Tierstimmen in Menschen auslösen. In Hörexperimenten wurden Tierstimmen abgespielt und von Teilnehmenden beschrieben. Die durchgeführten Hörexperimente zeigten auf, dass Tierstimmen in einem Grenzbereich zwischen Musik, Sprache und Geräuschen aus dem Alltag, insb. auch den akustischen und audiovisuellen Medien verortet werden. Dabei lösten Tierstimmen unterschiedliche Vorstellungswelten aus. Die eigene musikalische Biographie, als Musikpraktizierende/r wie -hörende/r zeigte sich bei der Beschreibung von Tierstimmen als ausschlaggebende Referenzgrösse und individueller Imaginationsraum. Daneben zeigte sich auch die Erfahrung alltäglicher Klänge und Sprache, aber auch biografische Erinnerungen als Möglichkeiten der Verbalisierung. Beim direkten auditiven Erleben von abgespielten Tierlauten wurde in den Experimenten ein ganzes Spektrum an individuell oder kollektiv erfahrenen, nachklingenden Situationen wach. Neben den individuell-biographischen wurden als zweites exemplarisch auch kollektiv-kulturelle Vorstellungswelten angesehen. Wissenshistorisch zeigt sich die Aufzeichnung von Tier- und insb. Vogelstimmen vor und mit dem Zeitalter der Mikrophone und Speichermedien eng mit den Hörpraktiken der Musik verwandt: die graphische Musiknotation genauso wie später die Sonogramme (Visualisierung von Klängen am Computer) werden genutzt, um die Stimmen festzuhalten und zu analysieren. Musikalisches Wissen prägt somit auch die zoo- und insb. ornithologische Wahrnehmung und Ausdeutung von Tierstimmen.

Forscht man zu Tierstimmen, begegnet man immer wieder dem Öko-Klassiker Silent Spring von Rachel Carson. Über das dystopische Bild eines stummen Frühlings ohne Vogelgesang wurden Vögel zu einem wichtigen Symbol der Ende der 60er Jahren beginnenden Umweltschutzbewegung. Der Einfluss des Menschen auf die Klangumwelt wurde in den 70er Jahren zu einem Thema, das Klangforschende, KomponistInnen und KlangkünstlerInnen in ihren Werken verhandeln. Das aus diesen Fallstudien enstandene Projekt «Seeking Birdscapes: Contemporary Listening and Recording Practices in Ornithology and Environmental Sound Art» untersucht mitunter das Verhältnis von Musik/Klangkunst und Ökologie durch Hör- und Aufnahmepraktiken.

Island Küstenseeschwalbe, © Christoph Brünggel

Fakten

Projektart

Forschung

Beteiligte interne Organisationen
  • CC Kunst & Öffentlichkeit (CC K&Ö)
  • CC Musikpädagogische Forschung MER
Externe Projektpartner
Finanzierung
  • SNF-HSLU als Hauptgesuchsteller/in
  • Forschungsfinanzierung allgemein
  • ITC Raum und Gesellschaft

Links

Beteiligte Personen intern

Projektleiter/in
Co-Projektleitung
Projektmitarbeiter/in

Publikationen