In der Übersicht
Die städtische Bodenpolitik ist mit einem Grundkonflikt konfrontiert: Der Wunsch, in den Städten zu wohnen, nimmt zu und gleichzeitig wird das Bauland immer knapper. Der dadurch wachsende Druck auf die zentrumsnahen untergenutzten Misch- und Gewerbeflächen führte in den letzten Jahren oft dazu, dass solche Areale in die Hand von Investoren gingen und die Möglichkeit von Teilhabe, Gestaltbarkeit und Raumbindung verschiedener Nutzergruppen vor Ort aufgelöst wurde. Das Projekt Industriestrasse zeigt auf, wie durch zivilgesellschaftliches Engagement der betroffenen Akteure der Lauf solcher Stadtentwicklungsprozesse beeinflusst werden kann. Eine Kooperation von fünf unterschiedlichen Baugenossenschaften hat sich zum Ziel gesetzt, unter Einbezug der bereits ansässigen Raumpioniere bestehende Qualitäten zu erhalten und in einem Aushandlungsprozess neue Qualitäten zu definieren. Hierfür sind neue Formen der Prozessgestaltung und eine Planungskultur nötig, welche zivilgesellschaftliches Engagement nicht nur mit einbezieht, sondern auch anerkennt. Das als Begleitforschung angelegte ITC-Projekt evaluierte und dokumentierte förderliche und hinderliche Faktoren für diese kooperative Planungskultur ab Gründung der Kooperation bis und mit Wettbewerbs- und sogenannter Dialogphase (vor der Realisierung des Bauprojekts). Der formative und responsive Evaluationsprozess war eng mit dem Dialogprozess verzahnt und beeinflusste diesen laufend.
Beteiligte Finanzierungs- und Praxispartner: Kooperation Industriestrasse Luzern, Bundesamt für Wohnungswesen, Stadt Luzern
Beteiligte Forschungspartner: Institut für soziokulturelle Entwicklung (ISE), Kompetenzzentrum Typologie und Planung in der Architektur (CCTP)