In der Übersicht
Das Projekt ging von der Hypothese aus, dass kulturelle Unterschiede und neue Bedürfnisse aufgrund von Migration und gesellschaftlicher Vielfalt bezüglich der Ausgestaltung und Nutzung von Wohnbauten und Siedlungen häufig halböffentliche und gemeinschaftliche Räume sowie die Übergänge zwischen privaten, halböffentlichen und öffentlichen Räumen betreffen. Die Bedeutung von Übergängen und Schnittstellen ist verbunden mit der Frage, wie wichtig einerseits Gemeinschaft, Kohäsion bzw. Nachbarschaft und andererseits Rückzugsmöglichkeiten sind. Im Projekt wurde daher insbesondere der Frage der integrationsfördernden Wirkung von Gemeinschaftsräumen sowie baulichen Übergängen zwischen privaten, halböffentlichen und öffentlichen Räumen nachgegangen.
Mit einer theoretisch-konzeptionellen Dreiteilung war das Projekt als Vorstudie für eine anwendungsorientierte Hauptstudie angelegt. Im ersten Teil wurden die Erkenntnisse aus der internationalen Literatur zusammengetragen, die einerseits auf die Auswirkungen gesellschaftlicher Vielfalt auf das Bauen und Wohnen – im speziellen von öffentlichen und halböffentlichen Räumen – und andererseits auf spezifische Wohnbedürfnissen von Migrantinnen und Migranten hin betrachtet wurde.
Im zweiten Teil wurden explorative Einzelgespräche mit Schlüsselpersonen, welche die gesellschaftliche Diversität und deren Herausforderungen kennen, durchgeführt. Ergänzend dazu wurden die Ergebnisse einer Wiener Tagung zum interethnischen Wohnen verarbeitet.
Der dritte Teil widmet sich in der Form von Kurzportraits acht „Diversity“-Wohnbauprojekten aus der Schweiz, Österreich und den Niederlanden, welche insbesondere die speziellen Planungskennzeichen der Vermittlung zwischen öffentlichem und privatem Bereich berücksichtigt haben. Neben einer kurzen Charakterisierung der einzelnen Siedlungen wurde ausgewertet, welche Planungszielsetzungen in Bezug auf die Nutzerbedürfnisse sowie auf die Diversity Aspekte erfüllt werden sollten und wie die Architektur dementsprechend angewendet wurde.