In der Übersicht
Die Betonbauweise ist in der Schweiz (und in allen Industrieländern) sehr verbreitet. Die Herstellung von Beton ist aber sehr energieintensiv (insbesondere die Herstellung des Zements) und verbraucht viel (Primär-)Kies. Zur Schonung der Kiesressourcen kann Beton mit recyclierten (Misch-)Abruch hergestellt werden.
Das Durchstanzen von Stützen durch Betonplatten ist ein Bruchversagen, welches Bauingenieure durch entsprechende Bemessung des Durchstanzwiderstands und der zugehörigen konstruktiven Durchbildung verhindern. Die Bemessung erfolgt nach den Regeln der Tragwerksnorm SIA 262:2013 'Betonbau'. Bei Verwendung von Recyclingbeton kommt ergänzend das SIA-Merkblatt 2030 'Recyclingbeton' hinzu. Das SIA-Merkblatt 2030 'Recyclingbeton' (Ausgabe 2010) bedarf einer Aktualisierung und wird zurzeit von der SIA-Arbeitsgruppe 'Recyclingbeton' überarbeitet. In der aktuellen Version des SIA-MB 2030 wird das Durchstanzen von Platten aus Recyclingbeton aus Mischgranulat RC-M aufgrund fehlender Versuchsresultate sehr konservativ behandelt. Gemäss der Tragwerksnorm SIA 262:2013 'Betonbau' und Merkblatt 2030 wird Recyclingbeton aus Mischgranulat RC-M wie Leichtbeton behandelt und der anrechenbare Grösskorndurchmesser Dmax=0 gesetzt. Daraus ergibt sich eine Tragwiderstandsreduktion von ca. 25% - eine wirtschaftliche Anwendung für tragende Platten ist daher nur sehr eingeschränkt möglich.
Mit diesem Projekt soll der vermehrte Einsatz von Reyclingbeton aus Mischabbruch RC-M im Hochbau, insbesondere für die Deckenplatten ermöglicht und damit die Ressource (Primär-)Kies geschont werden.