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Inwiefern ist die traditionsreiche Aufteilung der Sozialen Arbeit in Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Soziokulturelle Animation heute in der Schweiz noch bedeutsam und sinnvoll? Interviews mit Fachpersonen aus Bildung und Sozialer Arbeit sowie theoretische Überlegungen sollen helfen, diese Frage zu beantworten. Das Projektteam ging der Frage nach, ob die Dreiteilung noch Sinn macht oder besser durch andere Differenzierungen ersetzt würde. Dazu führte es theoretische Reflexionen und Leitfadeninterviews mit Expertinnen und Experten aus der Praxis sowie aus Hochschulen durch. Sowohl theoretisch als auch empirisch liessen sich mit gutem Grund zwei Antworten herleiten: ein Festhalten an der überlieferten Dreiteilung wie auch deren Aufgabe und infolgedessen Ersetzung durch Soziale Arbeit schlechthin. Während die erste Option nach neuen, den Veränderungen der Berufspraxis angepassten Begründungen verlangt, so hat, wer die zweite Option wählt, neuartige Differenzierungen ausfindig zu machen und darzulegen. Um solche Antworten überzeugend begründen zu können, ist ein geklärtes methodisches Selbstverständnis notwendig. Aus dem Projekt resultierte denn auch eine Methodenreflexion. Abgerundet werden die Ausführungen durch einen Anhang, der die aktuelle Situation an drei Fachhochschulen mit generalistischer Ausbildung (Bern, Zürich, Nordwestschweiz) und ebenso vielen mit differenzierter Ausbildung (St. Gallen, Luzern, Wallis) dokumentiert. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Berufsidentität im Sozialbereich geleistet, welcher der Ausgestaltung von Curricula zugrundeliegen kann. Die Erkenntnisse sind publiziert im Buch Husi, Gregor und Villiger Simone (2012). Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Soziokulturelle Animation – Theoretische Reflexionen und Forschungsergebnisse zur Differenzierung Sozialer Arbeit. Luzern: interact Verlag.