In der Übersicht
Die Schweizer Unternehmenslandschaft ist geprägt von technologischem Fortschritt und einer kontinuierlichen Digitalisierung. Immer mehr Daten stehen dadurch den Unternehmen zur Verfügung. Allein in den letzten zwei Jahren hat sich die verfügbare Datenmenge verneunfacht und dieses Wachstum wird auch in den kommenden Jahren anhalten. Parallel entwickeln sich die Möglichkeiten zur Analyse von Daten durch neue Technologien rasant. Die Anwendung von komplexen und ressourcenintensiven Analysemethoden wird einfacher und intuitiver. In diesem Umfeld öffnen sich vor allem für das Controlling neue Möglichkeiten, neue Aufgaben und neue Herausforderungen.
Neue Technologien und zunehmende Datenmengen verunsichern aber auch viele Finanz-Funktionen und insbesondere Controlling-Funktionen. Fragen in Bezug auf den richtigen Einsatz von Technologien, Methoden und Daten müssen beantwortet werden. Die Fülle an technologischen Entwicklungen und deren sehr unterschiedliche Wirkungen fordern einen klaren Plan für deren Einsatz. Durch Automatisierung und Standardisierung transaktionaler Prozesse, welche heute einen Grossteil der Tätigkeiten von Controlling-Funktionen darstellen, kann die Effizienz im Controlling deutlich gesteigert werden. Mit freigesetzten Ressourcen können neue, informations-generierende Technologien genutzt werden.
Die Digitalisierung der Controlling-Funktion führt dazu, dass Controller zukünftig neue Kompetenzen benötigen, um die Digitalisierung nutzen und einen Mehrwert als Business Partner für das Unternehmen erbringen zu können. Das Innosuisse-Projekt "Digitaler Wandel im Contolling" beschäftigt sich mit den zentralen Fragestellungen der Digitalisierung von Controlling-Funktionen Schweizer Unternehmen, gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Digitalisierung und gibt praxisorientierte Impulse, wie Controlling-Funktionen die digitalen Potenziale für sich gewinnbringend nutzen können.
Mit Hilfe eines Reifegradmodells kann der digitale Reifegrad von Controlling-Funktion in den fünf Dimensionen Daten, Technologien, Prozesse, Methoden und Kompetenzen erhoben werden.
Die 2018 erstellte Studie enthält eine Landkarte zur Digitalisierung in der Schweiz sowie eine Roadmap für die Digitalisierung im Controlling. Insgesamt soll damit ein Leitfaden zur Digitalisierung im Controlling gegeben werden, der einzelnen Controlling-Funktionen nicht nur hilft den eigenen digitalen Stand einzuschätzen, sondern auch den Weg aufzeigt, um den für die jeweilige Funktion angestrebten Digitalisierungsgrad zu erreichen.
Neben der Hochschule Luzern und der Beratungsfirma Deloitte sind die Projektpartner Corvaglia, Daetwyler Cabling Solutions AG, maxon motor AG, Mibelle AG, Hans Oetiker Holding AG, Pilatus Flugzeugwerke AG, Sotax AG sowie Siemens Schweiz AG, Buildings Technologie am Projekt beteiligt.