In der Übersicht
In den letzten 20 Jahren wurde mit unterschiedlichen Zielen eine ganze Reihe von Verkehrsplanungen umgesetzt, von denen eine starke Wirkung auf die Mobilität der Bevölkerung angenommen werden kann (u. a. Lückenschlüsse im Autobahnnetz, Ausbau von Flughäfen, Investitionen ins Eisenbahnnetz sowie die Infrastrukturen für den Agglomerationsverkehr). Es gibt erste Anhaltspunkte dafür, dass es dadurch im Zeitablauf zu gegenläufigen Entwicklungen kam: einerseits zu einer Erhöhung der Attraktivität von Alltagswegen im Nahbereich und einer verstärkten Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, andererseits aber auch ein Anstieg der Wegdistanzen bei bestimmten Verkehrszwecken (z. B. längeres Pendeln zur Arbeit und weitere Distanzen auf Ferienreisen mit einer Zunahme von Flügen). Ausserdem wird vermutet, dass die Mobilitätsentwicklung in der Bevölkerung sehr unterschiedlich verlaufen ist und z. B. einzelne Personengruppen Formen der Hoch- oder gar Hypermobilität entwickelt haben. Es sind differenzierte Analysen für die Mobilität im Nahbereich und auf langen Strecken erforderlich, wenn man einschätzen will, welche Konsequenzen die erwähnten Politiken hatten. Dies ist Gegenstand einer gemeinsamen Arbeit des Kompetenzzentrums Mobilität an der Hochschule Luzern (Projektleitung), der Swisseconomics AG und der Planidea S.A. im Rahmen der Strassenforschung des Schweizer Bundes.