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Gravitation ist eine der vier fundamentalen Kräfte, die auch die Entwicklung des Lebens stark beeinflusst hat. Viele Tiere und wir Menschen verfügen über Organe, welche es ihnen erlauben sich anhand der Gravitation im Raum zu orientieren. Mit Beginn der bemannten Raumfahrt wurde klar, dass die Schwerelosigkeit, auch Mikrogravitation genannt, drastische Auswirkungen auf den Körper und einzelne Organe hat. Erstaunlicherweise hat die Mikrogravitation nicht nur Auswirkungen auf Organe, sondern auch auf einzelne Zellen. Bis heute ist nicht restlos geklärt, wie Zellen äussere Kräfte wahrnehmen können. Neben anderen Proteinen wird vermutet, dass mechanosensitive Ionenkanäle in der Zellmembran eine entscheidende Rolle spielen. Das Team aus Luzern will deshalb untersuchen, wie sich diese Kanäle unter Mikrogravitationsbedingung verhalten.
Ein Team von Studierenden der Hochschule Luzern flog im Rahmen des REXUS-Programms ein biologisches Experiment an Bord einer Höhenforschungsrakete. Mit Hilfe von Froscheiern sollte den Effekt von Schwerelosigkeit auf mechanosensitive Ionenkanäle zu untersuchen werden.
REXUS steht für Rocket Experiments for University Students und ist ein Ausbildungsprogramm des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Swedish National Space Board (SNSB). Studententeams können sich für einen Platz auf einer der beiden Höhenforschungsraketen bewerben, welche jährlich im Rahmen dieses Programms gestartet werden. Da die Schweden ihren Anteil an alle Mitgliedstaaten der European Space Agency (ESA) öffnen, können sich auch Schweizer Studierende an diesem Wettbewerb beteiligen. Die Teams müssen sich in einem zweistufigen Selektionsverfahren behaupten, um ein Flugticket zu erhalten.