In der Übersicht
Die „volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesellschaft“ ist ein Grundsatz in der UN-Behindertenrechtskonvention (Art. 3), der die Schweiz am 15. April 2014 beigetreten ist. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie es um die Teilhabe von Menschen mit einer Beeinträchtigung in der Schweiz steht. Inwieweit haben sie Zugang zu verschiedenen Lebensbereichen und können sich darin in ihrem Dasein bestmöglich entfalten?
Die TeMB-Studie geht den Teilhabemöglichkeiten von erwachsenen Menschen mit einer körperlichen, kognitiven oder psychischen Beeinträchtigung im Alter von 30 bis 50 Jahren in der Schweiz nach. Das Interesse richtet sich dabei auf die Teilhabemöglichkeiten in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Bildung, Familie/Partnerschaft und Erholung/Freizeit/Kulturelles Leben.
Im Rahmen der Untersuchung wird folgenden Hauptfragen nachgegangen:
- Welche Teilhabemöglichkeiten und Einschränkungen bezüglich Teilhabe bestehen?
- Welche Teilhabebarrieren und Förderfaktoren bezüglich Teilhabe zeigen sich und wie ist der Umgang damit?
- Welche Ressourcen können sich Menschen mit einer Beeinträchtigung selbst erschliessen und welcher Unterstützungsbedarf zeigt sich?
Das Untersuchungsdesign ist qualitativ angelegt. Mittels Problemzentrierten Interviews werden in der Schweiz wohnhafte Menschen mit einer kognitiven, körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung befragt[1]. Der Forschungsprozess richtet sich nach der Grounded Theory und ist zyklisch angelegt. Phasen der Datenerhebung und Auswertung wechseln sich ab. Die Datenauswertung erfolgt mittels Theoretischem Kodieren.
Die TeMB-Studie wird von der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit und der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik im Auftrag von Pro Infirmis durchgeführt und von Pro Infirmis finanziert. Ziel der Studie ist es, mehr über das Phänomen der Teilhabe aus Sicht von Menschen mit einer Beeinträchtigung zu erfahren, um so mögliche Schlüsse für eine Verbesserung der Inklusion und Teilhabe in der Schweiz ziehen zu können.
[1] Die Personen werden in den Kantonen Thurgau, Schaffhausen, Luzern, Obwalden, Nidwalden, Graubünden, Zürich oder Basel rekrutiert.