In der Übersicht
In der vorliegenden Studie wird erstmals die wirtschaftliche Bedeutung der Sportanlagen in der Schweiz berechnet. Die Ergebnisse tragen zur Verbesserung der sportstatistischen Datenbasis für die Sportpolitik und die verschiedenen Akteure in den einzelnen Sportbereichen bei.
In der Schweiz finden sich 1’250’000 ha Bewegungsflächen. Als Bewegungsflächen gelten dabei Stadt-nahe Erholungsflächen (z.B. Teil der Verkehrsfläche), Naherholungs-, Ausflugserholungs- sowie touristische Erholungsgebiete. Während im ländlichen Raum genügend Bewegungsflächen vorhanden sind, herrscht insbesondere in grösseren Städten teilweise eine grosse Knappheit an Bewegungsraum im Naherholungsbereich.
Neben den Bewegungsflächen gibt es in der Schweiz rund 28’800 fest installierte, permanente Sportanlagen mit einem Neubauwert von ca. 57 Mrd. CHF sowie 78’000 km Sportwege (Wander-, Reit- und Velowege sowie Langlauf-Loipen).
Die rund 28’800 Sportanlagen in der Schweiz generierten 2005 einen geschätzten Betriebsumsatz von total 3.1 Mrd. CHF und erwirtschafteten damit eine Bruttowertschöpfung von 2.1 Mrd. CHF. Dadurch wurden insgesamt 20’700 vollzeitäquivalente Arbeitsplätze (VZÄ) bereitgestellt.
Sportanlagen leisten damit insgesamt einen Beitrag von 0.5% zum Bruttoinlandprodukt (BIP) und ca. 0.6% zur Gesamtbeschäftigung der Schweiz. An der total durch den Sport in der Schweiz generierten Bruttowertschöpfung von rund 8 Mrd. CHF haben die Sportanlagen einen Anteil von 23% inne. Von den total 80’300 Beschäftigten (VZÄ) in der Sportwirtschaft sind rund 23% in den Sportanlagen zu finden.
Die wirtschaftlich bedeutendsten der insgesamt 14 Sportanlagenkategorien sind die Fitness- und Kampfsport- sowie die Schnee- und Bergsportanlagen. Diese zwei Kategorien generieren zusammen über einen Drittel oder je 345 Mio. CHF (17%) der gesamten Bruttowertschöpfung. Dies entspricht einer Beschäftigung von 4’100 VZÄ (20%) durch die Fitness- und Kampfsportanlagen resp. von 3’950 (19%) durch die Schnee- und Bergsportanlagen.
In Vergleich zum totalen Sportanlagenbestand gewinnen unter der ökonomischen Optik insbesondere die Fitness- und Kampfsportanlagen (7% aller Sportanlagen, 17% der Bruttowertschöpfung), die Schnee- und Bergsportanlagen (6% gegenüber 17%) sowie die Tennisanlagen (4% gegenüber 13%) an Bedeutung.
Demgegenüber sind die Reitsportanlagen (24% aller Sportanlagen, 6% der Bruttowertschöpfung), die Spielsportanlagen (19% gegenüber 8%) und die Schiessanlagen (8% gegenüber 1%) unter der ökonomischen Betrachtung von deutlich geringerer Bedeutung als unter der Optik des Anlagenbestands.
Die Relationen zur Sportwirtschaft basieren auf Nettozahlen, d.h. um Doppelzählungen bereinigte Zahlen. Vgl. hierzu den Bericht von Rütter, Berwert et al. (2007) zur „Wirtschaftlichen Bedeutung des Sports in der Schweiz“.